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Tiflis schickt derartige Aufklärer nach Abchasien - nicht alle kommen zurück (Foto: euronews/newsru) |
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Montag, 05.05.2008
Luft- und Wortkrieg um Abchasien wird immer heißerSuchumi/Tiflis. Über Abchasien sind erneut zwei georgische Aufklärungs-Drohnen abgeschossen worden sagen zumindest die Abchasier. Tiflis dementiert, aber Moskau und Suchumi sehen darin georgische Kriegsvorbereitungen.
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Das Kriegsgeschrei um die von Georgien abgespaltene Teilrepublik Abchasien wird immer intensiver. Am Samstag beschuldigten der abchasische Verteidigungsminister Merab Kischmarija sowie eine anonyme hochrangige Quelle im russischen Sicherheitsapparat Georgien, eine Invasion Abchasiens zu planen.
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"Georgische Invasion in Abchasien geplant"
Georgien habe eine Streitmacht von 7.500 Soldaten und schwere Technik zusammengezogen und plane die Eroberung strategischer Objekte an der Küste sowie den Einsatz von 3.000 Soldaten zur Eroberung des unteren Kodori-Tals. Der obere Teil dieses grenznahen abchasischen Gebirgstals befindet sich schon lange unter der Kontrolle von Tiflis.
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Die abchasische Führung erklärte allerdings selbstbewusst, eine solchen Angriff zurückschlagen zu können: Wir brauchen zwei Tage zur Verteidigung und nach weiteren zwei Tagen stehen wir in Kutaissi (einer Stadt in Westgeorgien, d. Red.). Ihre Militäreinheiten wurden jedenfalls in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.
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Die häufigen Flüge von unbemannten Aufklärungsapparaten über Abchasien seien ein Teil dieser Kriegsvorbereitungen, verlautet es unisono aus Moskau und der abchasischen Hauptstadt Suchumi.
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Zwei weitere Drohnen-Abschüsse am Sonntag
Nach Informationen aus Abchasien wurden am Sonntag im Abstand von 20 Minuten zwei Drohnen von den abchasischen Luftverteidigungskräften abgeschossen. Die Maschinen seien sieben Kilometer hoch geflogen und vom Boden aus vernichtet worden. Bereits am 18. März und am 20. April waren unbemannte georgische Aufklärer über Abchasien vom Himmel geholt worden wobei im zweiten Fall nach georgischer Darstellung eine russische MiG die Drohne attackierte.
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Moskau nahm die neuen Abschuss-Meldungen aus Suchumi sofort auf und warf Georgien vor, die Spannungen bewusst anzuheizen. Alle Verantwortung für die Folgen hat die georgische Seite zu tragen, hieß es in einer Erklärung des russischen Außenministeriums, in der die Abschüsse als logische Kkonsequenz des georgischen Vorgehens gerechtfertigt wurden. Russland erwäge Antwortmaßnahmen, wozu auch eine weitere Aufstockung des russischen Truppenkontingents in Abchasien auf 3.000 Mann gehören könnte, hieß es.
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Russland droht mit Truppenaufstockung
Dies wäre die in den Waffenstillstands-Vereinbarungen festgelegte Obergrenze für die russische Blauhelm-Truppe. Gegenwärtig sind nach offiziellen angaben 2.500 Russen in Abchasien stationiert wobei Georgien diese Streitkräfte inzwischen als parteiisch und Besatzungsarmee bezeichnet.
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Georgien erklärte seinerseits die neuen Abschussmeldungen zunächst für eine nackte Lüge, später dann als Provokation und Desinformation. Das georgische Außenministerium erklärte, dass Russland mit derartigen Meldungen die informelle und propagandistische Begleitung einer Militärintervention gegen Georgien betreibe.
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Tiflis hält an Drohnen-Flügen über Abchasien fest
Das georgische Außenministerium ließ kämpferisch verlauten, dass aber im Prinzip unbemannten Aufklärer über Abchasien flogen, fliegen und fliegen werden. Man behalte sich das Recht vor, das eigene Staatsgebiet aus der Luft zu kontrollieren. Ansonsten seien keinerlei Truppenbewegungen in der Region im Gange.
Besonders kritisiert wurde aus Tiflis der Umstand, dass Moskau die Existenz einer abchasischen Luftabwehr-Truppe als selbstverständlich hinstelle wo doch jede militärische Aktivität in der Pufferzone beiderseits der Grenze verboten sei.
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Diese Beschuldigung tritt aber möglicherweise etwas zu kurz, da die Abchasen nicht behaupteten, die beiden Maschinen über der Sicherheitszone vom Himmel geholt zu haben.
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Die abchasische Darstellung, die Drohnen seien sieben Kilometer hoch geflogen, enthält aber wohl auch eine gesalzene Prise Propaganda: Denn die maximale Flughöhe der von den Georgiern eingesetzten US-Apparate beträgt 5,5 Kilometer.
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Und für einen Abschuss in dieser Höhe bräuchte es sehr komplexe Flugabwehrwaffen, über die Suchumi vermutlich kaum verfügt - aber vielleicht den Eindruck erwecken will, dass man sie habe.
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