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Japans Premier Junichiro Koizumi (Foto: newsru)
Japans Premier Junichiro Koizumi (Foto: newsru)
Donnerstag, 21.04.2005

Japans Premier kommt zur Siegesfeier nach Moskau

Moskau. Der japanische Premierminister Junichiro Koizumi wird nun doch zu den Siegesfeierlichkeiten nach Moskau kommen. Zuvor hatte Koizumi seine Teilnahme lange Zeit in Frage gestellt.

Es sei für ihn schwierig, nach Moskau zu kommen, weil zur Zeit der Siegesfeiern in Moskau in Tokio Parlamentsdebatten zu wichtigen Gesetzesprojekten stattfänden, hatte der Premier seine Absage begründet. Medienberichten zufolge waren jedoch russisch-japanische Meinungsverschiedenheiten über den Status der Kurileninseln Auslöser der diplomatischen Krise.

Streit um Kurilen

Bei Russland-Aktuell
• Japan erhöht Forderungen für Friedensvertrag (10.03.2005)
• Orthodoxe Kirche warnt vor Rückgabe der Kurilen (07.12.2004)
• Gibt Russland die Kurilen an Japan ab?
• 64 Prozent der Russen gegen Rückgabe der Kurilen (03.12.2002)
Während Russlands Präsident Wladimir Putin vorgeschlagen hatte, die zwei südlichen Inseln zurückzugeben, forderte Japan im März plötzlich vier Inseln sowie „andere nördliche Territorien“, zu denen Japan auch den südlichen Teil Sachalins zählt. Dieser gehörte bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ebenso wie die Kurilen zum Reich der aufgehenden Sonne.

Die Forderungen Tokios sind für Moskau unannehmbar. In der letzten Zeit gab es - jedenfalls nach den veröffentlichten Berichten zu urteilen - in dem Verhandlungspoker keine Bewegung. Doch der Konflikt zwischen den beiden Staaten wird durch den jetzt aufgeflammten chinesisch-japanischen Streit überlagert.

Japan kämpft an zwei Fronten

Ein Tokioter Gericht hatte Forderungen von chinesischen Klägern abgewiesen, die im Zweiten Weltkrieg Opfer der japanischen Kriegsführung wurden. Die chinesische Führung hat daraufhin die japanische Regierung aufgerufen, die Verantwortung für die Verbrechen des Zweiten Weltkrieges zu übernehmen.

Möglich, dass Koizumi wegen dieses Streits nun den Konflikt mit Russland schlichten will. Der japanische Premier fliegt am 8. Mai in die russische Hauptstadt und bleibt bis zum 10. Mai.

(ab/.rufo)


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