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Sergej Bagapsch hat die Wahlen in Abchasien gewonnen (Foto: RIA Nowosti) |
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Donnerstag, 13.01.2005
Bagapsch wird neuer Präsident in AbchasienMoskau. Der Sieger der Präsidentschaftswahlen in der von Georgien abtrünnigen Republik Abchasien heißt Sergej Bagapsch. Der Unternehmer hatte schon bei der umstrittenen Wahl am 3. Oktober die Nase vorn gehabt, sich dann aber auf massiven Druck aus Moskau für Neuwahlen ausgesprochen. Bei der Neuauflage trat er mit seinem schärfsten Herausforder Chadschimba gemeinsam an gegen Statisten.
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Auf über 90 Prozent kam das Team Bagapsch/Chadschimba nach den Auszählungen der Wahlkommission. Die Wahlbeteiligung lag deren Angaben zufolge bei 58 Prozent. Die Auszählung ist somit gültig und Bagapsch neuer Präsident Abchasiens.
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Bagapsch will Gesetze an russisches Vorbild anpassen
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Widerstand aus Moskau ist nicht zu befürchten. Bagapsch vertritt keine andere Linie als sein Vorgänger Wladislaw Ardsinba. Er ist für eine enge Anbindung an Russland und für Unabhängigkeit von Georgien. Die abchasischen Gesetze wolle er an die russischen anpassen, kündigte der Wahlsieger kurz nach Bekanntwerden des Ergebnisses an.
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Er wolle die weitere Integration vorantreiben, hoffe auf Investitionen in die abchasische Wirtschaft und offene Grenzen, sagte Bagapsch. Eine offene Grenze zu Russland ist für Abchasien überlebenswichtig, da der Nachbar aus dem Norden Suchumis Haupthandelspartner und politischer Verbündeter ist.
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Kreml setzt auf Team Bagapsch/Chadschimba
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Da der Kreml anfangs auf Bagapschs Gegner Raul Chadschimba gesetzt hatte, kam es nach dem ersten Wahlsieg des Bagapschs zu Spannungen, die in einen kurzfristigen „Mandarinenkrieg“ ausarteten die Einfuhr von Abchasiens Hauptexport wurde von russischen Behörden kurzerhand untersagt. Erst nachdem Bagapsch Chadschimba ins Boot holte, glätteten sich die Wogen.
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Gegen den neuen Gegenkandidaten Jakub Lakob, einen Statisten, setzte sich Bagapsch locker durch. Umso mehr als die in der abchasischen Region Gali lebenden Georgier aus Protest nicht an der Abstimmung teilnahmen. Lakob kam gerade einmal auf vier Prozent der Stimmen. Georgien erkennt die Wahlen in Abchasien nicht an und protestierte gegen die Anwesenheit russischer Politiker in Suchumi.
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(ab/.rufo)
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