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Sajdulajew endete wie sein Amtsvorgänger Aslan Maschadow: in einem Versteck aufgestöbert und erschossen. (Foto: newsru/vesti)
Sajdulajew endete wie sein Amtsvorgänger Aslan Maschadow: in einem Versteck aufgestöbert und erschossen. (Foto: newsru/vesti)
Montag, 19.06.2006

Tschetschenischer Untergrund-Präsident getötet

St. Petersburg. Das formale Oberhaupt der tschetschenischen Widerstandsbewegung ist in Argun von Polizisten erschossen worden. Abdul-Chalim Sajdulajew war als „Präsident Itschkeriens“ Nachfolger von Aslan Maschadow.

Sajdulajew wurde am Wochenende im Keller eines verlassenen Haus in der tschetschenischen Stadt Argun aufgestöbert. Er und seine Begleiter leisteten erbitterten Widerstand: Ein Polizist und ein FSB-Agent kamen ums Leben. Zwei oder drei Saidulajew-Getreue konnten jedoch während des Feuergefechts fliehen.

Kadyrow schreibt seinen Leuten den Erfolg zu


Darüber, wie der Zugriff auf Sajdulajew erfolgte, sind allerdings widersprüchliche Informationen im Umlauf: Der tschetschenische Premierminister Ramsan Kadyrow erklärte, dass Saidulajew von einer tschetschenischen Spezialeinheit, die den Namen seines ermordeten Vaters Achmad Kadyrow trägt, liquidiert worden sei.

Verrat gegen eine Dosis Drogen?


Der Hinweis auf den Aufenthaltsort des Untergrundführers sei von einem drogensüchtigen Mann aus dessen Umfeld gekommen, der als Belohnung lediglich 1500 Rubel (ca. 45 Euro) für eine Dosis Heroin gefordert habe. Laut Kadyrow habe Sajdulajew in Argun eine Serie von großen Terrorakten geplant, die den G8-Gipfel Mitte Juli in St. Petersburg überschatten sollten.

Bauarbeiter wunderten sich über bärtige Männer


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Die Zeitung „Kommersant“ bringt unter Berufung auf Informanten in den tschetschenischen Sicherheitskräften jedoch eine weniger blumige Version des Zugriffs: Demnach hätten Bauarbeiter,die auf einem benachbarten Privatgrundstück einen Brunnen aushoben, verdächtige bärtige Männer auf dem Anwesen bemerkt und ihre Beobachtung den Behörden mitgeteilt.

Daraufhin seien am Samstag morgen einheimische Polizisten und FSB-Beamte bei dem Anwesen vorgefahren. Die dort versteckten Terroristen hätten dies bemerkt und die Beamten mit Handgranaten und Schusswaffen angegriffen.

Sajdulajew, der aus Argun stammt, wurde von Verwandten identifiziert. Ob sie die Leiche zum Beerdigen bekommen, hängt nun vom Ausgang der Ermittlungen ab: Wenn Sajdulajew posthum die Beteiligung an Terrorakten nachgewiesen werden kann, wird er nach russischem Gesetz in einem anonymen Grab an geheimer Stelle begraben.

Untergrund-Präsident ohne Macht und Land


Obwohl Sajdulajew als Nachfolger des im letzten Jahr auf ähnliche Weise getöteten Aslan Machadow offiziell „Präsident“ der nur noch als Untergrundbewegung bestehenden „Republik Itschkerien“ war, hatte er faktisch so gut wie keine Macht über die im Namen der tschetschenischen Unabhängigkeit kämpfenden Gruppen. Ihr Hauptanführer ist der Terroristen-Chef Schamil Bassajew.

Zum neuen amtierenden Oberhaupt des tschetschenischen Widerstandes wurde der Rebellenkommandeur Doku Umarow ernannt, der bisher als „Vizepräsident“ firmierte. Er gilt als einer der radikalsten islamistischen Kämpfer gegen die russische Herrschaft im Kaukasus und wird sich kaum auf Kompromisslösungen einlassen. Allerdings zeigt gegenwärtig auch niemand auf der staatlichen Seite irgendeine Bereitschaft, mit den verbliebenen Rebellen über mehr als deren Kapitulation oder das Überlaufen einzelner Kämpfer zu verhandeln.

(ld/.rufo)



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Stolz präsentiert dieser Pope in der abgelegenen ostsibirischen Kleinstadt Tynda die Glocken seiner neu erbauten Kirche. (foto: Deeg/rufo)




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