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Heuschreckenplage an der Wolga. Neben der Hitze gibt es für die Ernte noch eine Gefahr (Foto: TV)
Heuschreckenplage an der Wolga. Neben der Hitze gibt es für die Ernte noch eine Gefahr (Foto: TV)
Montag, 27.07.2009

Südrussland: Hitze und Dürre bedrohen Wald und Ernte

Moskau. In Südeuropa toben Waldbrände; Spanien, Frankreich, Italien und Griechenland stehen in Flammen. Auch in weiten Teilen Russlands droht Ungemach. Es ist heiß und in einigen Regionen hat es sei Mai nicht mehr geregnet.

Die Regierung der Wolga-Republik Baschkirien ist am Montag in einer Sondersitzung zusammengekommen, um ein Hilfsprogramm für die Landwirtschaft zu verabschieden. 1,8 Mio. Hektar Getreide wurden angepflanzt, doch abgeerntet werden kann wohl nur ein geringer Teil. Die Ernte vertrocknet auf dem Halm. Mit 250 Mio. Rubel (5,7 Mio. Euro) will die Gebietsregierung den Bauern daher unter die Arme greifen, um zu retten, was noch zu retten ist.

Hitze und Heuschrecken


Hitze und Trockenheit sind neu für Baschkirien. Wegen der kurzen Sommer wird die Republik von ihren Bewohnern auch scherzhaft „Land der grünen Tomaten“ genannt – in Anspielung darauf, dass die Sonne nicht ausreicht, die Früchte reifen zu lassen.

Bei Russland-Aktuell
• Zwei Wochen Hitze - sechs Tote in Moskauer Metro (23.07.2009)
• Unwetter: Bei Picknick im Sturm von Baum erschlagen (15.06.2009)
• Klimawandel: Hitzerekorde am Kältepol der Erde (23.07.2008)
• Wetterfrösche erwarten milden Sommer für Russland (12.04.2008)
• Torfbrände führen zu Smog und Unfällen in Moskau (21.08.2007)
Doch in diesem Jahr geht es Baschkirien wie dem gesamten europäischen Teil Russlands zwischen Tatarstan an der Wolga und dem Kaspischen Meer. Es ist heiß und trocken. Eine Heuschreckenplage hat vor einigen Wochen das Gebiet Astrachan heimgesucht. Auch hier wurde ein Großteil der Ernte vernichtet, ehe die Plage weiterzog – nach Norden, Richtung Wolgograd.

Warten auf Regen oder den Gerichtsvollzieher


Und der Himmel ist weiter wolkenlos in Südrussland. Heiß brennt die Sonne auf die Felder hernieder. Über den Köpfen der Bauern ziehen hingegen dunkle Wolken herauf, denn ihnen droht mit dem Ausfall der Ernte der Ruin. Viele Bauern sind bereits jetzt verschuldet, manche Banken handeln inzwischen mit Kühen und Getreide, die nach der Pfändung von Landwirtschaftsbetrieben übrig geblieben sind.

Immerhin, dank der Rekordernte vom letzten Jahr müssen die russischen Verbraucher keinen Preissprung bei Mehl und Brot befürchten. Die Reserven reichen für die Versorgung der Bevölkerung aus, versichert die Regierung.

Zugleich schlagen die Umweltschützer Alarm. Noch wurden zwar keine größeren Waldbrände in Südrussland gemeldet, doch die Gefahr wächst täglich. Die Wälder sind trocken, ein Streichholz oder eine weggeworfene Zigarettenkippe könnten genügen, damit es auch in Südrussland brennt.



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