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Die Mini-Uboote vom Typ Pris sind nur 13 Meter lang (Foto: newsru.com) |
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Freitag, 05.08.2005
Sieben Mann auf dem Grund des Pazifiks - Kursk-II?Moskau. (Aktualisiert 14:00) Sieben Seeleute sind in einem Tauchgerät in 190 m Tiefe bei Kamtschatka eingeschlossen. Die Bergungsaktion läuft. Russlands Pazifikflotte scheint die Lektion der Kursk-Katastrophe gelernt zu haben.
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Das russische Tauchgerät vom Typ „Pris“ war mit sieben Mann Besatzung während eine Unterwasser-Bergungsübung unterwegs, als es sich am Donnerstagmorgen in 190 Meter Tiefe verhakte. Die Unfallstelle liegt etwa 75 km südlich der Hafenstadt Petropawlowsk-Kamtschatski in der Birkenbucht am Pazifik.
Am 12. August vor fünf Jahren sank das Atom-Uboot Kursk in der Barentsee. 118 Mann Besatzung kamen ums Leben. Bei der Rettungsaktion wurden auch Geräte vom Typ "Pris" eingesetzt. Eine der Konsequenzen aus der Kursk-Katastrophe waren vermehrte Übungen für die Bergungskräfte der russischen Marine.
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Nach Auskunft eines Sprechers der Pazifikflotte hat sich das Mini-U-Boot in einem Fischernetz verfangen, das sich um die Schraube gewickelt hat. Die \"Pris\" liege nicht auf Grund, sondern hänge in 190 Meter Tiefe.
Die Besatzung informierte das Mutterschiff selbst über den Unfall. Es gebe ständige Verbindung mit der „Pris“, sagt der Flottensprecher. Der Grund für den Unfall wurde erst im Laufe des Freitags nach genaueren Untersuchungen von ausserhalb der Kapsel bekannt.
Sauerstoff reicht noch für vier Tage
Wie lange die Sauerstoffvorräte an Bord reichen, ist schwer abzuschätzen. Die Besatzung atmet die Raumluft. Später kann sie individuelle Tauchretter nutzen. Diese müssten nach Einschätzung eines Marinearztes je nach Kondition und Randbedingungen noch für mindestens einen Tag reichen, unter Umständen aber auch wesentlich länger.
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Dies müsste für die Bergungsaktion genügen. Tauchereinsatz in 190 Meter Tiefe ist ausgeschlossen. Darum müssen weitere Tauchgeräte für herangeführt werden.
Ein zweites Mini-U-Boot des gleichen Typs ist allerdings auf Kamtschatka vorhanden. Es wird jetzt für den Rettungseinsatz vorbereitet. Boote diesen Typs wurden auch bei der gescheiterten Aktion zur Rettung der Kursk-Besatzung und später bei der Bergung des Kursk-Wracks eingesetzt. Die Geräte haben eine Länge von 13 Metern und einen Durchmesser von 5,7 Metern.
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Unfall mit Kursk-Katastrophe nicht vergleichbar
Die Rettung der Pris-Besatzung ist nicht einfach, aber wahrscheinlich. Das Wetter im Gebiet der Unglückstelle ist gut. Die Pazifik-Flotte scheint auch die Konsequenzen aus der Kursk-Katastrophe gezogen zu haben. Die Rettungsaktion wurde diesmal ohne Verzug begonnen. Marinesprecher informieren die Öffentlichkeit nach erstem Eindruck schnell und umfassend. Auch Angehörige der Seeleute wurden frühzeitig informiert.
Russland bittet um internationale Hilfe
Ein weiterer Unterschied ist, dass am Freitagnachmittag Russland die USA um Hilfe bat. Japan kündigte an, vier Hilfsschiffe zu entsenden.
Der Unfall bei Kamtschatka ist auch deswegen mit der Kursk-Katastrophe, die sich am 12. August zum 5.Mal jährt, nicht zu vergleichen, weil die Mini-Boote mit nur sieben Mann Besatzung natürlich keinen Reaktor und keine Atomwaffen an Bord haben.
(gim/.rufo)
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