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Soziale Ausweglosigkeit endet in Russland oft mit dem Griff zur Buddel. (Foto: newsru.com) |
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Freitag, 25.09.2009
Mehr Arbeitslosigkeit, mehr soziale KonflikteMoskau. Die für das nächste Jahr erwartete dritte Welle der Krise könnte in Russland eine stockende Arbeitslosigkeit auslösen, fürchten Experten. Die Folge: Das Land versinkt womöglich noch weiter im Alkoholismus.
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Die Nesawissimaja Gaseta schreibt heute, in den meisten Regionen Russlands könnten viele arbeitslose Menschen zu einem asozialen Leben übergehen. Besonders betrifft dies die so genannten Monostädte, in denen ein Industriezweig die Produktion beherrscht.
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Wenn die tonangebende Fabrik in solch einer Stadt Kurzarbeit fahren oder gar schließen muss, steht gleich ein großer Anteil der Bevölkerung auf der Straße. Und nicht alle zeigen so viel Initiative wie unlängst die Arbeiter in Pikaljowo, sondern resignieren und greifen allzu oft zur Flasche.
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Der Bevölkerung mangelt es an Mobilität
Vitali Fedin, Direktor eines Forschungsinstituts beim Ministerium für Gesundheit und soziale Entwicklung, bescheinigt den Russen eine zu niedrige territoriale und berufliche Mobilität. Die russischen Unternehmen hätten eine geringe Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt und Marktinstitutionen wie zum Beispiel die freiwillige Sozialversicherung seien unterentwickelt.
Wächst die Arbeitslosigkeit, führen diese negativen Faktoren unweigerlich zu sozialen Konflikten. Experten weisen auf die Gefahren hin, die Langzeitarbeitslosigkeit in sich trägt: Die Motivation, sich um Arbeit zu bemühen, geht verloren, und auf den Plan tritt das traditionelle russische Übel: die Trunksucht.
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Alkohol und Kriminalität
Natalja Subarewitsch vom Unabhängigen Institut für Sozialpolitik beschreibt die Lage folgendermaßen: Im Land gibt es viele völlig perspektivlose Siedlungen, wo das soziale Milieu schon in Sowjetzeiten geschädigt war. Messerstechereien in einer Industriesiedlung sind an der Tagesordnung.
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Ein weiteres Problem ist die Überalterung in solchen Städten je älter die Menschen, desto weniger anpassungsfähig sind sie, und den Ausweg suchen sie im Alkohol. Und die Jugendlichen laufen Gefahr, in die Kriminalität abzurutschen.
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Der Übergang ins kriminelle Milieu ist auch ein Mittel, mit der Krise fertig zu werden, so Subarewitsch.
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