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Eisbaden macht stark und schön (Foto: Mrozek/.rufo) |
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Mittwoch, 18.01.2006
Eisbaden in Russland: Je kälter, je lieberMoskau. Eisbaden ist ein russischer Volkssport, der immer populärer wird, in letzter Zeit religiös begründet. Wer am 19.Januar ins Eisloch steigt, sagt die Kirche, wird seine Sünden los und bekommt keinen Schnupfen.
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Zwei Sorten von Menschen bevölkern gegenwärtig die Eisflächen in Russland: Eisangler und Eisbader.
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Eisangler wirken dabei etwas hedonistischer. Sie sind dick vermummt und hocken scharenweise, Wodkaflaschen-bewaffnet vor kleinen Eislöchern, bis entweder der Biss kommt oder sie selbst betrunken sind. Spätestens im Frühling brechen die Eisschollen, auf denen sie sitzen, los und treiben ab. Die Eisangler müssen dann scharenweise per Hubschrauber an Land gebracht werden.
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Eisbader sind eine ganz besondere Spezies
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Der Trick beim Eisbaden ist ganz einfach: Je kälter die Luft, desto wärmer erscheint das Wasser. Eisbader gehören zu der ganz besonderen Sorte von Menschen, die sich schon im Sommer auf den Winter freuen. Selbst die Russen halten sie darum für etwas verrückt und nennen sie Walross oder Morsch.
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Je kälter die Luft, desto wärmer erscheint das Wasser
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Sie selbst behaupten von sich, sie seien völlig normal und keineswegs masochistisch veranlagt. Einer der idealen Orte fürs gesellige Beisammensein am Eisloch bei minus 20-30 Grad ist der Bodenlose See (Besdonnoje Osero) im Silberwäldchen in Moskau, in dem angeblich Iwan der Schreckliche seine Gegner ersäufen lies.
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Eisbaden: Jungbrunnen und Potenzmittel
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Hier treffen sie sich alle: der Jungunternehmer, der gerade braungebrannt aus dem Weihnachtsurlaub in Sotschi zurückgekommen ist, der Eisbaden als Potenzmittel nutzt; Oma aus der Vorstadt, die das Eisloch als Jungbrunnen sieht; und am 19.Januar auch die zahlreichen Russen, die augenzwinkernd glauben, was die Kirche sagt: vielleicht wird man ja seine Sünden nicht los, aber sein eigenes russisches Ego hat man doch bestärkt.
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Gisbert Mrozek (gim/.rufo)
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