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Nurpaschi Kualjew muss lebenslänglich hinter Gitter (Foto: vesti)
Nurpaschi Kualjew muss lebenslänglich hinter Gitter (Foto: vesti)
Freitag, 26.05.2006

Beslan-Terrorist Kulajew bekommt lebenslänglich

Moskau. Der einzige überlebende Terrorist des Geiseldramas von Beslan, Nurpaschi Kulajew, ist von einem Gericht zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Richter befanden Kulajew in allen Anklagepunkten für schuldig.

Das Gericht in der nordossetischen Hauptstadt Wladikawkas sah die Schuld des Angeklagten als erwiesen an. Eine Gruppe von etwa 30 bewaffneten Terroristen hatte im September eine Schule in der nordossetischen Stadt Beslan unter ihre Kontrolle gebracht. Mehrere Tage lang hielten die Kidnapper ihre Geiseln gefangen, ehe es zu einem Blutbad kam. Bei dem Geiseldrama in Beslan waren 331 Menschen, davon 183 Kinder, ums Leben gekommen. Der einzige überlebende Täter war Kulajew.

Richter gaben nicht geforderte Todesstrafe


Bei Russland-Aktuell
• Toter Terrorist soll Autobombe gelegt haben (18.05.2006)
• Beslan-Terrorist: Schuldig in allen Anklagepunkten (16.05.2006)
• Prozess gegen Beslan-Terroristen vor dem Ende (17.02.2006)
• Trauer in Beslan ein Jahr nach der Tragödie (01.09.2005)
• Beslan-Mütter klagen Putin an (25.08.2005)
Die Staatsanwaltschaft hatte dem 26jährigen Tschetschenen u.a. Terrorismus, Mord und Banditentum vorgeworfen. Auf Grund der Schwere des Verbrechens hatte Staatsanwalt Nikolai Schepel die Aufhebung des Moratoriums auf die Todesstrafe gefordert. Kulajew sollte hingerichtet werden, drängte er. Die Verteidigung plädierte auf lebenslängliche Haft für ihren Mandanten, Kulajew selbst bekannte sich nicht schuldig.

Die Richter folgten in ihrer mehrtägigen Urteilsverlesung zwar mehrheitlich der Argumentation der Staatsanwaltschaft, verhängten am Ende aber dennoch nicht die geforderte Todesstrafe.

Opfer identifizieren Kulajew, beschuldigen aber auch Sicherheitskräfte


Der Prozess gegen den Terroristen begann vor einem Jahr, im Mai 2005. Zahlreiche Zeugen hatten Kulajew eindeutig als einen Teilnehmer der Aktion identifiziert. Allerdings wurden im Verlauf des Prozesses auch Vorwürfe gegen die Sicherheitskräfte laut.

So beschuldigten Opferangehörige den Krisenstab durch sein Handeln für die hohe Zahl an Todesopfern mitverantwortlich zu sein. Vor dem Gerichtsgebäude kam es mehrfach zu Demonstrationen gegen die Staatsanwaltschaft. Diese wolle durch den Schau-Prozess gegen Kulajew von den Fehlern der Sicherheitskräfte ablenken, meinten die Teilnehmer der Proteste.

(ab/.rufo)


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