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Eisbaderin in Moskau: Das Bad im eiskalten Wasser soll von Sünden reinigen (Foto: TV)
Eisbaderin in Moskau: Das Bad im eiskalten Wasser soll von Sünden reinigen (Foto: TV)
Dienstag, 19.01.2010

Ab ins Eisloch – Russen gehen baden trotz Frost

Moskau. Väterchen Frost hat Russland fest im Griff in diesen Tagen. In einigen Regionen Sibiriens ist das Thermometer unter Minus 40 Grad gefallen. Trotzdem gehen Millionen Russen heute baden – zur Taufe Jesu Christi.

Jedes Jahr am 19. Januar (nach dem von der russisch-orthodoxen Kirche benutzten julianischem Kalender ist es der 6. Januar) begehen die orthodoxen Gläubigen in Russland das Epiphanias-Fest. Sie feiern die Taufe von Jesus Christus und steigen selbst ins eiskalte Wasser.

Heiliges Wasser gibt Kraft


Nach Angaben der Kirche wird nämlich an diesem einen Tag das Wasser aller Flüsse und Seen in Russland selbst heilig. Bereits am Vortag hat Patriarch Kyrill I. während seiner Visite in Kasachstan bei einer Messe in Almaty das Wasser gesegnet, das Gläubige anschließend zur Reinigung von Seele und Körper nutzen.

Bei Russland-Aktuell
• Russland Geschichte: Eisbaden reinigt das Gewissen (19.01.2010)
• 16 Glockenschläge u Psalmengesänge für Patriarch Kyrill (27.01.2009)
• Badeunfall: 30 Eisbader auf der Wolga eingebrochen (19.01.2009)
• Rekordkälte als Jungbrunnen für Russland ? (19.01.2006)
• Mitternächtliches Berufsfest der Eisbader (18.01.2006)
Am heutigen Abend wird der Patriarch auch in der Moskauer Jelochow-Kathedrale Wasser weihen. Viele gläubige Russen bewahren das heilige Wasser das ganze Jahr auf, denn dem kühlen Nass wird eine heilende Kraft nachgesagt, mal abgesehen davon, dass es von Sünden reinigt.

Scharfer Frost in Sibirien


So soll auch die schärfste Kälte – in Angarsk am Baikalsee werden -35 Grad, in der sibirischen Republik Burjatien gar -40 Grad erwartet – den Eisbadern nichts anhaben können. Ein Bad im Eisloch am 19. Januar gilt als gesundheitsfördernd. Auch in Moskau ist es bei rund 20 Grad Frost nicht eben warm.

Und so besteht die russisch-orthodoxe Kirche nicht auf der Tradition. Menschen mit Herzproblemen wird vom Eisbad sogar abgeraten. Dennoch wollen in diesem Jahr etwa sechs Prozent der russischen Orthodoxen ins Eisloch steigen. Das sind rund sechs Millionen Menschen. Die meisten Gläubigen in Russland allerdings beschränken sich auf ein Gebet.



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