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Fotos zeigen die Prachtvilla am Schwarzen Meer, aber nicht deren Inhaber: Ist es Premier Putin? (Foto: Wikileaks)
Fotos zeigen die Prachtvilla am Schwarzen Meer, aber nicht deren Inhaber: Ist es Premier Putin? (Foto: Wikileaks)
Donnerstag, 03.03.2011

„Putins Palast“ am Schwarzen Meer wird weiter verkauft

Gelendschik. Der angeblich für Premier Wladimir Putin gebaute Palast am Schwarzen Meer hat offiziell einen neuen Besitzer: Alexander Ponomarenko hat den Komplex gekauft. Die Villa sei trotzdem für Putin gedacht, heißt es.

Ende 2010 hatte der Geschäftsmann Sergej Kolesnikow in einem offenen Brief an Präsident Medwedew über die grassierende Korruption in Russland geklagt und dies am Beispiel eines Palastbaus für Premier Wladimir Putin festgemacht.

Prachtbau für den Premierminister?


Im Dorf Praskowejewka unweit des Kurorts Gelendschik werde ein riesiger Palast mit Kasino, Theatersaal, Schwimmbädern, Sportanlagen, Landschaftspark und Hubschrauberlandeplätzen für Putin gebaut, behauptet Kolesnikow. Laut dem Geschäftsmann hat die Anlage auf einem Areal von knapp 70 Hektar einen Wert von rund einer Milliarde USD. Die Infrastruktur rund um den Palast soll mit „mehreren hundert Millionen USD“ an staatlichen Geldern finanziert worden sein.

Bei Russland-Aktuell
• Privater Putin-Palast, Kremlresidenz oder Phantombau ? (14.02.2011)
• Internet diskutiert über Putins Luxusresidenz in Sotschi (20.01.2011)
Offiziell gehört die Anlage dem Geschäftsmann Nikolai Schamalow. Dieser soll ein enger Bekannter Putins sein und mit ihm zusammen Anfang der 90er Jahre das Datschenkorporativ „Osero“ gegründet haben, zu dem u.a. auch Bahnchef Wladimir Jakunin und Vize-Premier Viktor Subkow zählen. Laut Kolesnikow ist Schamalow lediglich Strohmann. Die Anlage sei für Putin gedacht.

Kremlverwaltung dementiert Beteiligung trotz Vertrag
Im Januar veröffentlichte Wikileaks dann Fotografien des noch nicht fertig gestellten Prachtbaus. Die Kremlverwaltung dementierte, dass sie am Bau irgendwelcher Prachpaläste am Schwarzen Meer beteiligt sei: „Das hat mit der Kremlverwaltung und mit dem Regierungschef überhaupt nichts zu tun. Wir haben da nichts gebaut, bauen nichts und werden auch nichts bauen“, erklärte der Chef der Kremlverwaltung Wladimir Koschin.

Kurz darauf veröffentlichte die kremlkritische Zeitung „Nowaja Gaseta“ einen Vertrag mit der Unterschrift Koschins, in dem ein neuer Investor für den Bau benannt wird, die Gesellschaft „Indokopas.“

Neuer Inhaber des Palastes aus Noworossisk


Eben jene Gesellschaft hat nun der Geschäftsmann Ponomarenko nun erworben. Ponomarenko ist im vergangenen Jahr durch den Verkauf seiner Anteile am Hafen Noworossisk reich geworden. Zusammen mit seinen Partnern (u.a. Putin-Intimus Arkadi Rotenberg) erhielt Ponomarenko vom staatlichen Ölkonzern Transneft zwei Milliarden USD.

Den Kauf des Palastes hat Ponomarenko persönlich bestätigt. Er plane den Bau eines Pensionats und mehrerer touristischer Objekte in der Anlage, sagte er. Inoffiziellen Angaben nach soll er etwa 350 Millionen USD bezahlt haben.

Maskerade oder Schmierenkomödie?


Doch Kolesnikow ist überzeugt: Die Übergabe des Komplexes an einen Menschen, dessen Biographie weniger eng mit der des Premiers verbunden sei, ändere nichts an der Bestimmung des Palastes. Der Bau sei nach wie vor für Putin bestimmt, der Verkauf nur eine Maskerade.

Genauso konsequent dementiert Putins Pressesprecher Dmitri Peskow jedwede Beziehung seines Chefs zu dem Objekt. Er habe weder als Präsident, noch als Premier damit zu tun gehabt. „Über den Kauf dieses Grundstücks und der Immobilie ist ihm nichts bekannt“, sagte Peskow.



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