Donnerstag, 26.06.2008
Solidaritäts-Aktionen zu Chodorkowskis GeburtstagJekaterinburg. Der ehemalige Chef des zerschlagenen Energiekonzerns Jukos Michail Chodorkowski begeht heute seinen 45. Geburtstag. Nach wie vor sitzt er eine achtjährige Haftstrafe in Tschita, unweit der Grenze zu Mongolei, ab, zu die er im Oktober 2005 angetreten ist.
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Offenbar aus Solidarität mit Chodorkowski malten Aktivisten der Jugendorganisation Oborona in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag rund 70 Porträts des inhaftierten Unternehmers auf Mauern in der Innenstadt von Jekaterinburg. Laut russischen Medien sind die Porträts mit dem Slogan versehen: Die Freiheit Chodorkowskis das ist auch meine Freiheit.
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Menschen vergessen Chodorkowski
Der Organisator der Aktion Jewgeni Legedin wird mit den Worten zitiert: Die Menschen vergessen allmählich, wer Chodorkowski ist. Und wir haben uns entschieden, sie daran zu erinnern.
Der einstige Miteigentümer des Öl-Konzerns Jukos, Leonid Newslin, hat am heutigen Donnerstag zum Geburtstag Chodorkowskis eine Petition an die Staatschefs der G8-Länder geschickt. Laut russischen Medien fordert Newslin die Politiker auf, den russischen Präsidenten Dmitri Medwedew um die Befreiung der politischen Gefangenen in Russland zu bitten.
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Chodorkowski will vorzeitige Entlassung beantragen
Offiziell wurde Chodorkowski wegen Steuerbetrugs verurteilt. Inoffiziell ist es kein Geheimnis, dass der Unternehmer offen politische Ambitionen erkennen ließ. Beobachter glauben, dass das ein wichtiger Grund für seine Inhaftierung war.
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Bereits am Mittwoch hatten die Anwälte Chodorkowskis dem Häftling empfohlen ein Gnadengesuch zu stellen und die vorzeitige Haftentlassung zu beantragen.
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Bei einer Sendung von Radio Swoboda erklärte Chodorkowski-Anwalt Juri Schmidt, sein Mandant wolle von seinem verfassungsmäßig verbrieften Recht Gebrauch machen und die vorzeitige Entlassung in der nächsten Zukunft beantragen.
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