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Bis zu 400 Demonstranten gingen gestern für den Trickfilmsender 2x2 in Moskau auf die Straße (Foto: Kurizina/.rufo) |
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Dienstag, 23.09.2008
Staatlicher Jugend-TV-Kanal könnte 2x2 ersetzenMoskau. Laut dem Vorsitzenden des Parlaments-Komittees für die Jugend Pawel Tarakanow wird ein Konzept für einen staatlichen Jugend-TV-Kanal ausgearbeitet. Womöglich ersetzt der den umstrittenen Sender 2x2.
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Tarakanow erklärte, dass sich der neue Sender um die Frequenz des umstrittenen Zeichentrickfilm-Kanals 2x2 bewerben könnte. Vorausgesetzt, die Lizenz von 2x2 werde nicht verlängert.
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Die Trickfilme, die 2x2 gesendet hat, untergraben die moralischen Grundfesten der Gesellschaft und haben negativen Einfluss auf die heranwachsende Generation. Sie verherrlichen Grausamkeit, Gewalt und sexuelle Zügellosigkeit, erklärte Tarakanow.
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Neuen Sender auf jeden Fall vorschlagen
Der Abgeordnete unterstrich, dass das Duma-Komittee seine Initiative eines neuen staatlichen Jugend-Kanals auch dann einbringen wolle, wenn die Lizenz von 2x2 verlängert werden sollte.
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Der auf Zeichentrickfilme spezialisierte TV-Kanal 2x2 war Anfang des Jahres in die Kritik geraten. Am 09. Januar hatte der Spartensender die Folge Mr. Hankeys Xmas Classics der US-amerikanischen Serie South Park im Moskauer Gebiet ausgestrahlt. In der Folge wird eine mit menschlichen Zügen ausgestattete Fäkalie als Urheber der christlichen Weihnacht vorgestellt.
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Vorübergehender Stopp für South Park
Nach der Ausstrahlung hatten im März die protestantischen Kirchen Russlands die Schließung des Senders gefordert. Die Staatsanwaltschaft im Moskauer Verwaltungsbezirk Basmanny ließ eine wissenschaftliche Analyse von South Park anfertigen und kam zu dem Schluss, dass die Serie extremistisches Gedankengut verbreite. Sie legte Klage beim zuständigen Bezirksgericht ein und sprach eine Verwarnung gegen 2x2 aus.
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Der TV-Sender seinerseits reagiert mit einer Klage, die die Rechtmäßigkeit der Verwarnung anzweifelt. Bis zur Anhörung der Klage hat 2x2 allerdings South Park und alle übrigen umstrittenen zwölf Serien aus dem Programm genommen.
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