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Wagt am Samstag eine Machtprobe: die Keml-Opposition. (Foto: newsru.com)
Wagt am Samstag eine Machtprobe: die Keml-Opposition. (Foto: newsru.com)
Donnerstag, 01.03.2007

Staatliche Hacker-Angriffe auf Oppositionswebseiten?

St. Petersburg. Gestern legte eine professionelle Hacker-Attacke die Seite der Petersburger Oppositionsbewegungen lahm, die am Samstag einen verbotenen Protestmarsch planen. Sie beschuldigen den Staat der planmäßigen Sabotage.

Eine so genannte DDoS-Attacke ließ die Server mit den Webseiten der Bewegung “Drugaja Rossia” (Das andere Russland), namarsh.ru, und der Partei der Nationalbolschewisten, nbpiter.ru, zusammenbrechen. Bei dieser Art von Angriff werden innerhalb kurzer Zeit tausende von Zugriffen auf einer Webseite simuliert und damit der Server überlastet.

“Nur der Geheimdienst verfügt über solche Mittel”


Bei Russland-Aktuell
• Unmoralisches Angebot auf Putins Internetseite (20.01.2005)
• Petersburger Anti-Gipfel: Opposition mit Schalldämpfer (17.07.2006)
• Gut bewachter Marsch der Unzufriedenen (18.12.2006)
Die beiden Oppositionsbewegungen machten gegenüber den Medien keinen Hehl daraus, dass sie den Staat hinter der Attacke vermuten. “Eine DDoS-Attacke von solchem Ausmaß kostet nicht weniger als 100.000 Dollar. Unsere politischen Gegner verfügen nicht über solche Summen, daher können wir niemand anderen verdächtigen als den Geheimdienst FSB”, erklärte der Presseverantwortliche der Nationalbolschewisten, Alexander Awerin, gegenüber der Zeitung “Kommersant”.

In letzter Zeit häufen sich solche Angriffe über das Internet. So fiel im Februar bereits eine andere Webseite der Nationalbolschewisten auf diese Weise aus und auf der Seite der rechten „Bewegung gegen illegale Einwanderung“ (DPNI) wurden Informationen der Kreml-Partei „Einiges Russland“ publiziert.

Protestmarsch trotz Verbot


Gemeinsam ist allen Seiten, dass sie über den „Marsch der Nicht-Einverstandenen“ informierten, der am Samstag vom Petersburger Suworow-Prospekt zum Smolny-Palast führen soll. Genehmigt hat Regierung jedoch nur eine Aktion vor dem Finnischen Bahnhof. Für die Veranstalter ist damit klar, dass mit der Ausschaltung ihrer Webseiten die Publizität eingedämmt werden soll.

Neben der Vereinigung „Das andere Russland“ und den Nationalbolschewisten will auch die links-grüne Jabloko-Partei mit marschieren. Die DPNI stand zwar auch auf der Teilnehmerliste, hat sich aber inzwischen wieder abgemeldet.(eva/.rufo)


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