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Geschäftsführer Fedutinow glaubt an eine gut geplante Aktion von Profis (Foto: Russmi.ru).
Geschäftsführer Fedutinow glaubt an eine gut geplante Aktion von Profis (Foto: Russmi.ru).
Freitag, 04.05.2007

Gezielte Hacker-Attacke auf russische Internet-Medien

Moskau. Der Geschäftsführer von „Echo Moskaus“ Juri Fedutinow will wegen der andauernden Hacker-Angriffe auf die Website des Radiosenders die russischen Strafverfolgungs-Behörden einschalten. Er spricht von Profis.

Die Angriffe dauerten nun bereits den vierten Tag an, erklärt Fedutinow. Seit dem 1. Mai wird der Server mit fiktiven Anfragen bombardiert. Unter dieser so genannten DOS-Attacke brach er gestern zusammen. Laut Fedutinow ist das kein Zufallswerk, sondern eine gezielte Aktion von Profis. Er bezeichnete die Angriffe als „sorfältig vorbereitet“ und „auf höchstem Niveau umgesetzt“.

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• Hackerangriffe lähmen Webseiten kritischer Medien (03.05.2007)
• Steinwürfe auf estnische Botschaft in Moskau (03.05.2007)
• Naschi: Die estnische Botschaft muss weg aus Moskau! (02.05.2007)
• Russland bringt Denkmal-Streit vor UN (02.05.2007)
• Moskauer Polizei: Keine Garantie für Botschaft Estlands (30.04.2007)
Der Dauerbeschuss mit Anfragen habe von Anfang an das alleinige Ziel gehabt, den Server lahm zu legen. „Das ist nicht der Versuch in unser System einzudringen, sondern der erfolgreiche Versuch, die Arbeit unserer Seite zu lähmen“, ist Fedutinow überzeugt.

Zwar seien die Techniker von „Echo Moskaus“ mit dem ersten Angriff am ersten Mai fertig geworden. Am zweiten Mai seien die Attacken dann aber intensiviert worden. Außerdem hätten die Hacker gleichzeitig den Hilfs-Server des Providers angegriffen.


Spuren bis zur Regierung?


„Wir werden uns an die Behörden wenden und um eine rechtliche Einschätzung der Vorfälle bitten“, so Fedutinow.

Gleichzeitig mit der Website von „Echo Moskaus“, die aktuell und kritisch über das politische und gesellschaftliche Geschehen in Russland berichtet, wurden auch die Seiten der Tageszeitung „Kommersant“ und der estnischen Botschaft in Moskau attackiert.

Die estnische Botschaft hatte unmittelbar nach den Angriffen mitgeteilt, dass sich die Spuren des Angriffs bis zu russischen Regierungsbehörden zurückverfolgen ließen.

Auslandsmedien Wasser abgegraben


Die Attacken erfolgten zeitgleich mit dem eskalierenden Konflikt zwischen Russland und Estland um die Demontage eines Sowjetdenkmals in Tallinn. Der Nachrichtendienst auf der Website von „Echo Moskaus“ hatte kritisch über die Aktionen russischstämmiger Esten und von Jugendorganisationen der Regierungspartei „Einiges Russland“ berichtet.

Während die Inhalte der reichweitenstarken russischen Print- und TV-Medien meist sehr regierungsfreundlich sind, berichten Online-Ressourcen durchaus kritisch. Ihre Reichweite in der russischen Bevölkerung ist jedoch gering.
Dass die kritischen Online-Medien jetzt während eines für Russland brenzligen Konflikts attackiert wurden, könnte damit zusammenhängen, dass sie stark von ausländischen Medien zitiert werden.


(cj/.rufo/Moskau)



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