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Bei Echo Moskaus kamen immer auch Personen zu Wort, die im Kreml in Ungnade gefallen sind (Foto: .rufo)
Bei Echo Moskaus kamen immer auch Personen zu Wort, die im Kreml in Ungnade gefallen sind (Foto: .rufo)
Montag, 18.04.2005

Echo Moskaus will Sender in der Ukraine aufbauen

Moskau. Der russische Nachrichten-Radiosender „Echo Moskaus“ will in die Ukraine expandieren und rund um die Uhr in Kiew senden. Der Sender bemüht sich Presseberichten zufolge derzeit um eine entsprechende Lizenz.

Der ukrainische „Echo“-Sender soll nach dem Moskauer Vorbild unabhängig von politischen Einflussgruppen und den Behörden bleiben. „Wir sind an allen russischsprachigen Regionen interessiert“, sagte Generaldirektor Juri Fedutdinow der Zeitung „Nesawissimaja Gaseta“, „und natürlich würden wir gerne rund um die Uhr ein russischsprachiges Programm in Kiew senden.“ Die derzeit in der Ukraine geltende Quotenregelung für Sendungen in anderen als der Staatssprache Ukrainisch lasse dies jedoch nicht zu. Voraussichtlich wird daher nur ein Teil der Sendungn in Russisch ausgestrahlt.

Bei Russland-Aktuell
• Russlands Redefreiheit bekommt Asyl in Kiew (24.3.2005)
• Gussinski und Newslin in Bankskandal verwickelt (10.3.2005)
• Gussinski gegen Russland - Ohrfeige für Putin (20.05.2004)
Bereits in den vergangenen Jahren hatte „Echo Moskaus“ in vielen russischen Regionen lokale Sender aufgebaut. Programme unter dem Markennamen „Echo“ sind in St. Petersburg, Rostow am Don, Irkutsk und anderen Städten zu hören. Für die russischsprachige Diaspora sendet „Echo Moskaus“ zudem in Chicago und New York.

Der erste unabhängige Nachrichtensender der Sowjetunion war im August 1990 zum ersten Mal auf Sendung gegangen. Als einzige nicht gleichgeschaltete Nachrichtenquelle während des Putschversuchs gegen Michail Gorbatschow hatte „Echo Moskaus“ eine enorme Popularität in der Hauptstadt gewonnen. 1998 war der Sender von der Medienholding „Media Most“ des Magnaten Wladimir Gussinski übernommen worden. Seit der Zerschlagung von „Media Most“ gehört die Aktienmehrheit dem Gaskonzern Gasprom, der sich aber bislang nicht spürbar in die Redaktionspolitik einmischt.

(epd/kp)


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