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Wer die Swesda-Programme sieht, wird sich nicht mehr vor dem Armeedienst drücken, hofft das Militär (Foto: Schdanow/.rufo) |
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Dienstag, 15.02.2005
Armee-TV nimmt Sendebetrieb in Russland aufMoskau. Am kommenden Sonntag geht in Russland der neue Armee-Fernsehsender „Swesda“ („Stern“) auf Sendung. Der TV-Kanal des Verteidigungsministeriums soll bei den Zuschauern patriotische Gefühle wecken und mehr Verständnis für die Probleme der Streitkräfte hervorrufen. Zunächst sind die „Swesda“-Sendungen nur in Moskau und der Umgebung der russischen Hauptstadt zu empfangen.
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Ab Mai soll der Sender aber landesweit und später auch in den anderen GUS-Staaten und im Baltikum zu sehen sein.
Nach Angaben des Direktors Sergej Sawuschkin soll „Swesda“ nicht auf Staatszuschüsse angewiesen sein. Der Sender sei als „kommerzielles Projekt“ geplant. Das Programm soll patriotische Spielfilme und Konzertaufzeichnungen enthalten. Eigene Nachrichten wird „Swesda“ frühestens im kommenden Jahr produzieren. Zurzeit gebe es noch nicht genügend Mitarbeiter dafür, so Sawuschkin. “Unsere Ideologie ist sehr einfach“, erklärte er, „wir bewahren das, was wir alle lieben sollten.“
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Russlands Verteidigungsminister Sergej Iwanow hatte zuvor angedeutet, ein wichtiges Zielpublikum des neuen Senders würden Jugendliche im wehrpflichtigen Alter. Derzeit tritt nur jeder zehnte Schulabgänger seinen Militärdienst an. Die meisten Wehrpflichtigen vermeiden wegen der miserbalen Versorgung und der weit verbreiteten Rekrutenschinderei mit allen Mittel eine Einberufung. Den bestehenden TV-Sendern hatte der Minister kürzlich vorgeworfen, mit Seifenopern und billigen Shows „das Volk zu verblöden“.
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Bereits heute gibt es in Russland zwei auf Sport bzw. auf Kultur spezialisierte staatliche Fernsehsender. Offenbar unter dem Eindruck der „Swesda“-Gründung plant nun auch das Moskauer Patriarchat die Einrichtung eines landesweiten orthodoxen Kirchen-TV-Senders.
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(epd/kp)
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