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Die Transsib ist nicht nur Sibiriens Lebensader, sondern auch ein technisches Monument. (Foto: ab/.rufo) |
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Donnerstag, 23.10.2014
Transsib-Ausstellung im Münchner Deutschen MuseumMünchen. Durch das Verkehrszentrum des Deutschen Museums weht eine kühle Brise aus Sibirien: Noch bis zum August 2015 wird in München eine umfangreiche Sonderausstellung zur Transsibirischen Eisenbahn gezeigt.
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Einmal durch ganz Sibirien fahren entweder nach Peking oder nach Wladiwostok. Das ist seit über einem Jahrhundert der Traum vieler Eisenbahnfans. Auch schon überall herum gekommene Globetrotter und Reise-Profis haben die mehrere tausend Kilometer lange Tour durch den Norden Asiens immer wieder auf dem Plan. Aber ganz einfach und billig zu verwirklichen ist sie nicht und es liegt in der Natur des Verkehrsmittels, dass dieses Vorhaben auch einiges an Zeit braucht.
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Wobei, sich einfach für eine gute Woche in den Zug setzen und durchrollen, das bedeutet, ein zweites Abenteuer zu verschenken: Die sibirischen Dörfer und Städte an der Strecke sind so manchen Zwischenstopp wert, ebenso natürlich die Perle Sibiriens, der Baikalsee oder die schier endlosen Steppen der Mongolei.
Auf Sibirien-Reise im Museum
Was es auf und neben der Bahn zu sehen gibt, die Geschichte des Bahnbaus und welche Völker entlang der Trasse leben, wie sich Sibirien, die Mongolei und Nordchina durch die Transsib entwickelten und veränderten und wie die längste Eisenbahnlinie der Welt funktioniert all dies erzählt die Ausstellung anhand von üppig illustrierten Stellwänden und integrierten technischen wie künstlerischen Exponaten.
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Und konzeptionell naheliegend die Elemente der Schau verbindet ein schmales Band, dass sich von Moskau nach Wladiwostok und nach Peking windet.
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Die längste Baustelle der Welt
Die ursprünglichen Streckenabschnitte der Transsibirischen Eisenbahn wurden zwischen 1891 und 1916 angelegt. Tausende Arbeiter errichteten die Bahnstrecke mit einfachen Werkzeugen und Transportmitteln in kaum besiedeltem Gebiet und schwierigem Terrain. Die Bahnlinie erschloss den Osten Russlands und verband Moskau mit dem Pazifik. Schon bald nach der Jahrhundertwende fuhren auch die ersten Reisezüge von Europa durch Sibirien in den fernen Osten.
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Nach anfänglichen Rückschlägen durch Bauprobleme und Kriege entwickelte sich die Transsibirische Eisenbahn im 20. Jahrhundert zu einer unverzichtbaren Lebensader des Verkehrs zwischen Europa und Asien, die bis heute immer wieder erneuert und ausgebaut wurde. Dabei fährt sie durch sieben Zeitzonen und viele Landschaften, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
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Nach Lauf nun München
Die Transsib-Schau wurde vom Deutschen Museum zusammen mit dem Industriemuseum in Lauf bei Nürnberg konzipiert. In Lauf wurde die Ausstellung auch zunächst den Sommer über gezeigt. Nun ist sie noch bis zum 30. August 2015 im Verkehrszentrum des Deutschen Museums auf der Theresienhöhe (gleich hinter der Bavaria) in München zu sehen.
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Bei der Eröffnung der Ausstellung am 16. Oktober hielt Russland-Aktuell-Redakteur Lothar Deeg eine Rede über die Gründe des Bahnbaus in Sibirien - in der Vergangenheit wie heute.
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Den kompletten Text des Vortrags "Transib - warum?" finden Sie hier.
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kirbs 14.01.2015 - 22:47
Moskau - Kasan
Für die etwas bessere Landverbindung zwischen China und Europa wird in wenigen Jahren die Schnellbahn Moskau-Kasan sorgen, die ja großteils von China gebaut wird. Für uns in Bayern ist diese Ausstellung auch motivierend, die Langsamkeit der TransChiemgau-Bahn zu beklagen und uns chinesischen Tatendrang zum Bau einer Schnellbahn Augsburg - Flughafen MUC - Pocking - Ried - Wien zu ersehnen statt der Tuckelei durch Chiemgau, Rupertiwinkel und Flachgau über Salzburg. Der Kopfbahnhof München könnte dann sehr schön entlastet werden. Das träge Oberbayern könnte endlich einmal an die Schnellbahnen der Schwaben, Franken und Österreicher angebunden werden.
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