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Immer beliebt bei russischen Kindern und Staats-Chefs: Sergej Michalkow (Foto: openspace.ru) |
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Donnerstag, 27.08.2009
Hymnenautor Sergej Michalkow mit 96 Jahren gestorbenMoskau. Eine der herausragenden Figuren des russischen Kulturlebens ist tot: Sergej Michalkow starb heute im Alter von 96 Jahren. Der Kinderbuchautor schrieb auch die Texte dreier Nationalhymnen seines Landes.
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Die Gedichte des 1913 geborenen Michalkow fanden in den späten 30er Jahren Gefallen bei Stalin, was den Aufstieg des Kinderbuchautors (Djadja Stjopa) und Fabel-Schreibers in den sowjetischen Literatur-Olymp ermöglichte. Im zweiten Weltkrieg arbeitete er als Kriegsberichterstatter.
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Lobgesang auf Stalin und den Kommunismus
1944 wurde ein Wettbewerb für einen neuen Text einer sowjetischen Nationalhymne ausgeschreiben, die die Internationale ablösen sollte. Michalkow gewann gemeinsam mit seinem Co-Autor El-Ragistan. Da die Hymne auch eine Huldigung an Stalin enthielt, wurde sie von 1955 bis 1977 ohne Text gespielt.
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1977 fertigte Michalkow eine neue Textversion ohne Stalin-Bezug an. Als unter Präsident Putin die Russische Föderation 2000 zur alten sowjetischen Nationalhymne zurückkehrte, wurde Michalkow erneut mit dem Verfassen eines Textes beauftragt. Statt eines Lobgesanges auf den Kommunismus enthielt sie nun christliche Bezüge.
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Regimetreu - egal in welcher Epoche
Der mit vielerlei Orden ausgezeichnete Autor und Schriftstellerverbands-Vorsitzende (er amtierte fast 30 Jahre!) galt deshalb vielen Kritikern als Paradebeispiel für einen intellektuellen Opportunisten, der sich bedenkenlos dem jeweiligen Regime unterordnet.
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Michalkow ist der Vater der beiden bekannten russischen Filmregisseure Nikita Michalkow und Andrej Kontschalowski.
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Michalkows Bücher sollen eine Gesamtauflage von über 300 Millionen Stück erreicht haben. Der Erfolgsautor starb heute in einer Moskauer Klinik.
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