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Putin traf sich im Waldai mit ausländischen Politologen (Foto: Archiv) |
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Montag, 11.09.2006
Waldai-Club: Putin wirbt um Gunst der MeinungsmacherMoskau. Zum dritten Mal innerhalb von zwei Jahren traf sich Wladimir Putin am Samstag mit ausländischen Politologen und Journalisten. Wichtige Themen auf der Tagesordnung des Waldai-Clubs: Energie und dritte Amtszeit.
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Russland wolle nicht die Rolle einer Energiesupermacht spielen, sondern seinen Öl-Reichtum für die Diversifizierung und Modernisierung seiner Ökonomie nutzen. Der russische Präsident Wladimir Putin zeigte sich vor den ausländischen Politologen und Journalisten, die sich am Samstag zum dritten Treffen des Waldai-Clubs in Nowo-Ogarewo westlich von Moskau versammelt hatten, friedlich.
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Zuckerbrot statt Peitsche
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Kein Säbelrasseln mehr und auch keine Muskelspiele, wie noch im Gasstreit mit der Ukraine und vor dem G8-Gipfel in St. Petersburg. Der russische Präsident hat die Politiker-Peitsche eingepackt und versucht, die Multiplikatoren und Meinungsmacher mit Zuckerbrot für sich einzunehmen. Schließlich sollen sie seine hartkantige Machtpolitik möglichst leicht verdaulich verbreiten.
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Ein weiteres Thema des Treffens: Die Präsidentschaftswahlen im Jahr 2008. Lange gab es Vermutungen, Putin könne für eine dritte Amtszeit kandidieren. Möglich würde das freilich nur durch eine entsprechende Verfassungsänderung. Auch auf dem Treffen des Waldai-Clubs wurde die Frage nach der Kandidatur des amtierenden Präsidenten gestellt der heimliche Wunsch einiger Anwesender?
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Vor der Verfassung sind alle gleich
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Doch Putin will sich an die Regeln halten: Die Lage in Russland sei stabil. Diese Stabilität könne nicht ein Mensch allein garantieren. Die Stützen seien vielmehr das politische System, der Staat und die Verfassung. Vor der Verfassung seien alle gleich und auch er selbst, Putin, werde sich an die vorgeschriebenen Regeln halten. Indirekt äußerte der russische Präsident damit erneut seinen Verzicht auf eine dritte Amtszeit und eine dann notwendige Verfassungsänderung.
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Die Beurteilungen des Treffens durch die ausländischen Teilnehmer fielen unterschiedlich aus: Die einen lobten den im Vergleich mit den vorausgegangenen Treffen weit freundlicheren Umgangston, während die anderen die entspannte Atmosphäre darauf zurückführten, dass einfach weniger problematische Themen angesprochen worden seien, so etwa der Russland-Experte Alexander Rahr von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.
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Freundschaftliche Bande
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Auf die Frage des Iswestija-Korrespondenten, ob die gute Atmosphäre auch darauf zurückzuführen sein, dass sich zwischen den Gästen und Putin über die Jahre eine Freundschaft entwickelt habe, antwortete der amerikanische Politologe Marshall Goldman: Ich glaube, genau das ist passiert. Zwar haben mich nicht alle Antworten des Präsidenten überzeugt, aber ich habe ihm gesagt, dass ich keinen anderen Staatschef kenne, der sich freiwillig mit seinen Kritikern treffen würde.
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Der Kreml ist sich gesprächsbereit und das scheint bei den westlichen Kritikern und Multiplikatoren gut anzukommen. Auf lange Sicht könnte die Strategie aufgehen und zu einer positiveren Russland-Wahrnehmung im westlichen Ausland beitragen.
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(cj/.rufo)
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