|
|
|
|
In der Nacht auf Freitag randalierten meist russischstämmige Bürger in der estnischen Hauptstadt Tallinn (Foto: Newsru.com). |
|
Freitag, 27.04.2007
Tallinn brennt - Kalter Krieg, die Zweite?Christian Jahn, Moskau. Während die USA einen sinnlosen Raketenschirm in Mitteleuropa planen, nutzt Moskau einen zweitrangigen Streit, um sich als Gegenpol zu USA und NATO zu positionieren.
|
|
Klipp und klar hat es der russische Präsident Wladimir Putin der Weltöffentlichkeit an den Kopf geworfen: Russland wird sich zukünftig nicht mehr an den KSE-Vertrag halten. Während sein Land die Rüstungsbeschränkungen eingehalten habe, tat die Nato dies nicht. Ja, ratifizierten die neuen NATO-Staaten den Vertrag nicht einmal. Und mit ihren Raketenplänen in Mittelosteuropa setzten die USA noch einen oben drauf.
|
Konflikt enflammt
Der seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion wieder unabhängige Baltenstaat Estland befindet sich auf dem KSE-Vertragsgebiet und ist seit 2004 Mitglied der NATO. Und genau dort, an der Grenze zwischen Russland und dem aktiv expandierenden Verteidigungsbündnis, entflammt in der Nacht nach Putins Auftritt der schon lange schwelende, aber eigentlich zweitrangige Streit um ein Denkmal für gefallene Sowjetsoldaten.
|
Alles passt wie die Faust aufs Auge und wirkt wie eine gute Inszenierung.
Dass nicht nur die mit Abwehrraketen rumfuchtelnden Spin doctors aus dem Weißen Haus in Washington ihr Handwerk beherrschen, sondern dass auch ihre russischen Kollegen, die so genannten PolitTechnologi, mit Streichholz und Lunte umgehen können, davon können die Länder an der Ostgrenze der NATO respektive der Westgrenze Russlands ein ängstliches Liedchen pfeifen.
|
Unwohlsein tief aus dem Magen
|
Selbst wenn es keine Inszenierung war: Der russischen Regierung kommt der Konflikt offenbar sehr gelegen. Sie nutzt ihn, um sich als unabhängige Weltmacht zu positionieren, die USA und NATO die Stirn bietet.
Und das wird unweigerlich ganz reale Folgen für die politischen Beziehungen zwischen Russland, der EU und den USA haben Außenminister Sergej Lawrow hat Russland bereits in den Medien dazu verpflichtet.
|
Das Unwohlsein kommt tief aus dem Magen. Wer zumindest noch das Ende des Kalten Krieges bewusst mitbekommen hat, durchlebt gerade ein intensives Déjà vu.
(cj/.rufo/Moskau)
|
|
|
Leser-Kommentare zu diesem Artikel (und Kommentare zu Kommentaren): ↓ Schreiben Sie Ihren eigenen Kommentar, nachdem Sie sich hier unten für Kommentare neu registriert haben. Beachten Sie unbedingt die >>> Regeln für Leserkommentare. Sie können hier oder auch im Forum ( www.forum.aktuell.ru) mitdiskutieren.
Bisher gibt es zu diesem Artikel noch keine Leserkommentare
Überblick aller Leserkommentare zu allen Artikeln >>>
|
|
(Topfoto: Siegmund/.rufo)
Die populärsten Artikel der letzten drei Tage |
|
|
Schnell gefunden
|
► Alle Berichte bei Russland-Aktuell ab 2000 finden Sie in unserem Archiv ►
Weitere Nutzung im Internet oder Veröffentlichung auch auszugsweise nur mit
ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion (Chefredakteur: Gisbert Mrozek) und mit Quellenangabe www.aktuell.ru
E-mail genügt
www.Russland-www.Aktuell.ru (www.aktuell.ru) ist nicht verantwortlich für die Inhalte externer Internetseiten.
Basis-Information aus Russland, der Provinz und der GUS auf deutschen Internetseiten:
www.sotschi.ru
www.wladiwostok.ru, www.kasachstan.ru, www.russlanddeutsche.ru, www.georgien.ru, www.abchasien.ru, www.ossetien.ru, www.waldikawkas.ru, www.grosny.ru, www.sibirien.ru, www.wolga.ru, www.baikalsee.ru, www.kaukasus.ru, www.nowgorod.ru, www.nischni-nowgorod.ru, www.nowosibirsk.ru, www.rubel.ru, www.zeit.ru
|
|
|