Dienstag, 17.05.2005
Usbekistan: Kirgisien befürchtet FlüchtlingsstromKaliningrad. Als Folge der blutigen Unruhen in Usbekistan fürchtet das Nachbarland Kirgisien einen Flüchtlingsstrom von bis zu einer Million Menschen.
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Da die Grenze zwischen Usbekistan und Kasachstan geschlossen und das Verhältnis zwischen Usbekistan und Tadschikistan schlecht sei, werde sich der von den Behörden erwartete Flüchtlingsstrom nach Kirgisien wenden. Diese Ansicht äußerte der kirgisische Menschrechtsbeauftragten Tursunbai Bakir-Uulu nach Berichten von Ria Nowosti.
Rund 600 Flüchtlinge sollen sich gegenwärtig in einer Zeltstadt auf kirgisischem Territorium aufhalten, mehrere von ihnen mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Mehrheit der geflohenen Usbeken weigert sich, in das Heimatland zurückzukehren.
Lage beruhigt sich
Die Lage in der Stadt Andischan beruhige sich unterdessen, meldete die usbekische Nachrichtenagentur „UsA“. Nach den Auseinandersetzungen, die hier am 13. Mai begonnen hatten, kehre das Leben zur Normalität zurück. Augenzeugenberichten zufolge hatten Soldaten dort am vergangenen Freitag das Feuer auf eine Demonstration eröffnet und dabei zahlreiche Menschen erschossen.
Um sich ein Bild der jüngsten Ereignisse machen zu können, war am Dienstag ursprünglich eine Delegation von Diplomaten und ausländischen Journalisten in Andischan erwartet worden. Die Reise wurde jedoch ohne Angaben von Gründen abgesagt.
Unklarheit besteht weiter über die genaue Zahl der Opfer. Die usbekische Opposition schätzt Berichten des Radiosenders Echo Moskwa zufolge, dass bei den Protesten gegen die Regierung mindestens 800 Menschen getötet wurden. Machthaber Karimow sprach bislang von 100 Opfern, der usbekische Generalstaatsanwalt Raschd Kadirow gab die Zahl der Toten in Andischan später mit 169 an.
(jm/.rufo)
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