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In Südossetien herrscht weder Krieg noch Frieden (Foto: www.newsru.com) |
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Freitag, 20.08.2004
Südossetien: Feuerpause am KaukasusVon Karsten Packeiser, Moskau. Einen Tag, nachdem die georgischen Streitkräfte offen in den Konflikt um die abtrünnige Teilrepublik Südossetien eingegriffen hatten, herrschte in der Krisenregion am Freitag gespannte Ruhe. Die Georgier räumten am Freitag die strategisch wichtigen Höhen rund um die ossetische Hauptstadt Zchinwali.
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Die georgische Führung fordert inzwischen immer energischer die Einberufung einer internationalen Ossetien-Konferenz, um die zentrale Rolle Russlands in der derzeitigen Friedenstruppe zu schwächen.
Am Freitag waren in Südossetien Berichten zufolge keine Schüsse mehr zu hören gewesen. In den vergangenen Wochen hatten sich georgische Milizen, Osseten und eine von den Georgiern ausgemachte “dritte Kraft” angeblich Söldner aus dem russischen Nordkaukasus immer heftigere Gefechte geliefert. In Zchinwali hatte es mehrere Todesopfer unter der Zivilbevölkerung gegeben. Georgiens Verteidigungsminister Georgi Baramidse gab sich weiter kämpferisch. Sollten die Separatisten den ausgehandelten Waffenstillstand brechen, werde sich die georgische Armee nicht damit aufhalten, erneut die Hügel um die ossetische Hauptstadt einzunehmen. “Wir kennen den direkten Weg nach Zchinwali”, drohte der Minister, “er ist sehr kurz und wir werden ihn schnell zurücklegen.”
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Von seinem Urlaubsdomizil an der Schwarzmeerküste, nur etwa zweihundert Kilometer vom Krisengebiet entfernt, rief Kreml-Chef Wladimir Putin Georgier und Osseten zu Verhandlungen auf. “Wir hoffen sehr darauf, dass alle beteiligten Seiten dieses Prozesses über die notwendige politische Reife verfügen”, sagte Putin. Zugleich gab er erneut der georgischen Zentralregierung die Schuld für den blutigen Konflikt. Georgien hätte Anfang der 90-er Jahre nicht die Autonomie der Teilgebiete Abchasien und Südossetien aufheben dürfen.
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Südossetien und Abchasien hatten sich Anfang der 1990-er Jahre in blutigen Bürgerkriegen von der Zentralregierung abgespalten, sind seither de facto unabhängig und streben einen Beitritt zur Russischen Föderation an. Georgien beschuldigt Russland, durch seine Hilfe an die Separatisten den Konflikt immer wieder neu anzufachen.
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Die georgische Führung erhielt inzwischen aus den USA Rückendeckung für ihre Forderung nach einer internationalen Ossetien-Friedenskonferenz, die Russland bisher ablehnt. Doch bleibt bislang fraglich, ob der Westen seine guten Beziehungen mit Moskau allein dafür riskieren will, um dem kleinen Kaukasus-Land Georgien beizustehen. Die georgische Parlamentschefin Nino Burdschanadse sprach sich dafür aus, die russischen Blauhelme in Ossetien durch eine internationale Truppe unter OSZE-Schirmherrschaft zu ersetzen. “Anderenfalls können wir eine humanitäre Katastrophe und politische konfrontation in der Region nicht verhindern, heißt es Berichten vom Freitag zufolge in einem Brief der Politikerin an die OSZE.
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