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Sergei Juschenkow (Foto: gazeta.ru) |
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Freitag, 18.04.2003
Juschenkow Protokoll eines MordesMoskau. Es ist Donnerstag, 18:40 Uhr. Der Dienstwagen des Duma-Abgeordneten Sergei Juschenkow, ein Audi A6, hält vor dessen Wohnung in der Uliza Swobody (Straße der Freiheit) in Moskaus Nordwesten. Als der 52-jährige aussteigt, springt ein junger, schwarz gekleideter Mann aus einem Torbogen, schießt Juschenkow viermal in den Rücken, wirft die Waffe weg und läuft davon. Was wie ein schlechter Krimi klingt, ist gestern wirklich geschehen.
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Der Tag begann für Sergei Juschenkow mit einer Pressekonferenz in der Duma, wo er voller Freude mitteilte, dass seine Partei bei den nächsten Wahlen antreten werde. Am Abend fuhr Juschenkow wie gewöhnlich in seine Wohnung nach Tuschino, wo seine Frau auf ihn wartete. In diesem Haus in der Straße der Freiheit Nr. 13 ist auch die Staatsanwaltschaft der Moskauer Präfektur Nordwest untergebracht. Die Videokameras am Eingang fixierten den Mord jedoch nicht, so dass die Polizei auf Zeugenaussagen zurück greifen muss.
Augenzeugen berichten, dass der Täter ein dunkles, kaukasisches Aussehen hatte und zwischen 16 18 Jahre alt war. Er war völlig in schwarz gekleidet und in der Hand hielt er eine Makarow-Pistole mit Schalldämpfer. Die Makarow gilt in Russland als Standardwaffe für Berufskiller. In einem Hauseingang gegenüber der Wohnung Juschenkows hatte der junge Mann auf sein Opfer gelauert.
Der Chauffeur des Dienstwagens und ein Assistent des Abgeordneten saßen bei der Schießerei noch im Wagen. Als sie verstanden, was geschehen war, liefen sie schnell aus dem Wagen und fühlten den Puls des am Boden liegenden Juschenkow. Es gelang ihnen offenbar auch noch ein paar Worte mit dem Abgeordneten zu wechseln, dann riefen sie Polizei und Notdienst an.
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Unterschiedliche Versionen gibt es darüber, wer seine Frau und seine Tochter benachrichtigt hat. Der Vorsitzende der Liberalen Partei Viktor Pochmelkin meinte später, Juschenkow selbst habe diese angerufen. Nach Angaben von Interfax erfolgte sein Anruf jedoch schon 18.20 Uhr auf der Fahrt nach Hause. Demzufolge hätten Chauffeur und Referent des Abgeordneten die Angehörigen verständigt. Als diese aus dem Haus kamen, war Sergei Juschenkow bereits tot.
(ab/.rufo)
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