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A. Sidorow (Foto: www.review-tlt.ru) |
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Freitag, 10.10.2003
Neuer Journalistenmord in RusslandMoskau. In der russischen Industriestadt Toljatti an der Wolga ist am Donnerstagabend der Chefredakteur der Wochenzeitung Toljattinskoje Obosrenije (Toljatti-Blick) ermordet worden. Der 31-jährige Journalist Alexej Sidorow wurde vor seiner Haustür von Unbekannten mit einem Messer erstochen, meldete der Fernsehsender NTW. Erst vor anderthalb Jahren war Sidorows Vorgänger Walerij Iwanow Opfer eines Auftragsmordes geworden.
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Der erste Mord konnte bislang nicht aufgeklärt werden. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft ging Medienberichten zufolge davon aus, dass die Tat mit Sidorows journalistischer Tätigkeit zusammenhänge. Toljatti gilt wegen des großen Lada-Werks als Automobilhauptstadt Russlands. Die Wochenzeitung hatte unter der Leitung beider ermordeten Chefredakteure wiederholt über den Einfluss des organisierten Verbrechens auf das Autowerk berichtet. Sidorow habe gewusst, dass sein Leben in Gefahr sei, als er Chefredakteur wurde, heißt es in einer Mitteilung der Redaktion.
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Der Gebietsgouverneur Konstantin Titow sprach Angehörigen und Kollegen Sidorows sein Beileid aus. Diese Tragödie zwingt uns alle dazu zu verstehen, dass eine Zivilgesellschaft nicht von alleine entsteht, heißt es in dem Kondolenz-Schreiben. Für deren Bildung sind gemeinsame Anstrengungen von Behörden, Gesellschaft und Presse notwendig.
(epd/kp)
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