Ein schmaler Sandstreifen von ca. 70 km Länge und einigen hundert Metern Breite, mit vierzig Meter hohen Sanddünen und ursprünglichen Wäldern: Das ist die Frische Nehrung. Sie verläuft von der polnischen Weichsel- mündung in Richtung Nordosten und trennt das Frische Haff, bis auf eine schmale Wasserrinne nahe der Stadt Baltijsk, von der Ostsee ab.
Quer über die Halbinsel, die maximal 1,8 Kilometer breit ist, verläuft die Grenze zwischen Polen und dem russischen Kaliningrad.
Sperrgebiet
Während sich auf der polnischen Seite die Touristen an der naturbelassenen Landschaft erfreuen (der polnische Teil der Nehrung ist seit 1985 als Nationalpark ausgewiesen), wurde der russische Teil der Halbinsel aufgrund seines Status als militärisches Sperrgebiet seit 50 Jahren kaum betreten. Wer die Frische Nehrung (auf russisch: Baltijskaja Kossa) besuchen möchte, braucht auch heute noch eine Sondergenehmigung.
Ursprüngliche Natur
In der erzwungenen Isolation hat sich die ursprüngliche Natur bewahrt: Feuchtwälder sind in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten und auch die Küstenlinie folgt ihrem natürlichen Verlauf. Millionen von Zugvögeln finden auf ihrem Weg nach Süden ungestörte Rastplätze.
Für die deutsche Bevölkerung war die Halbinsel am Ende des Zweiten Weltkrieges von besonderer Bedeutung: Eine Hauptroute des Flüchtlingstrecks aus Ostpreußen in Richtung Westen verlief über das zugefrorene Haff und die Frische Nehrung.
(jm/.rufo) |