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Putin als Retter der Krim - so zeigt es dieses Graffiti in Simferopol, aber dieser Tage auch die russischen Staatsmedien (Foto: ab/.rufo)
Putin als Retter der Krim - so zeigt es dieses Graffiti in Simferopol, aber dieser Tage auch die russischen Staatsmedien (Foto: ab/.rufo)
Mittwoch, 18.03.2015

Vereinnahmt: Die Krim ein Jahr nach dem „Beitritt“

Simferopol. In Moskau feierten 110.000 Menschen den Jahrestag des Krim-Anschlusses mit einem überschwänglichen Volksfest – die daraus erwachsene Sanktions-Krise wurde ausgeblendet. Aber was hat die Halbinsel selbst davon gehabt?

Es ist wieder Frühling auf der Krim. Die Mandelbäume blühen weiß und rosa, doch die Euphorie des Vorjahres ist bei vielen Bewohnern verflogen. Offiziellen Umfragen nach sehen immer noch 91 Prozent der Bewohner den Anschluss der Krim zu Russland positiv. Das sei vergleichbar mit dem Ergebnis aus dem Sommer 2014, als 93 Prozent den Beitritt als positiv empfunden hätten, sagte der Leiter des russischen Umfrageinstituts WZIOM Waleri Fjodorow.

Vor allem die Rentner sind zufrieden. Ihre Pensionen sind seit dem Anschluss deutlich gestiegen. „Ungeachtet aller Schwierigkeiten sind wir sehr froh über unsere Rückkehr in die Heimat“, sagt daher Nina Paderina aus Simferopol.

Höhere Einkommen - aber auch höhere Preise


Doch der erhoffte Aufschwung ist ausgeblieben. Steigende Preise und wirtschaftliche Probleme kritisieren selbst ausgemachte Unterstützer des „Russischen Frühlings“ 2014: „Ich habe nicht bemerkt, dass den regionalen Unternehmern grünes Licht gegeben wurde, ohne Papierkrieg und Instanzen-Korridore“, schrieb der Chefredakteur der ultrapatriotischen und monarchistisch angehauchten Nachrichtenagentur „Nascha Derschawa“ Alexej Wassiljew. Stattdessen werde in den Medien immer nur von der Schaffung einer Freihandels- und Glücksspielzone geredet, deren Einnahmen wohl kaum dem Volk zugute kämen, fügte er hinzu.

Bei Russland-Aktuell
• Ukraine bereitet Evakuierung der Krim vor (19.03.2014)
• Krim wählt Beitritt: "Habe 23 Jahre darauf gewartet" (17.03.2014)
• Krim spaltet sich ab, Janukowitsch warnt vor Bürgerkrieg (11.03.2014)
• Die Krim hat es brandeilig mit dem Anschluss an Russland (07.03.2014)
• Ukraine blockiert Krim wegen "Terrorismus-Gefahr" (29.12.2014)
Bürokratie und Korruption haben nicht abgenommen. Teilweise wurden Unternehmer sogar enteignet. Unter dem Schlagwort der Oligarchenbekämpfung wechselten offiziell rund 500 Betriebe ihren Besitzer; inoffiziell sind es sogar deutlich mehr: Telefongesellschaften, Gas- und Stromversorger, ein Kinostudio, Brotfabriken, aber auch Sanatorien, kleine Märkte und Farmen. Dabei traf es bei weitem nicht nur dubiose Milliardäre wie Igor Kolomoiski, Dmitro Firtasch oder Renat Achmetow.

„Nationalisierung“ nennt das die moskautreue Führung unter Premier Sergej Aksjonow. Der 42-Jährige hat laut Medienberichten unter dem Spitznamen „Goblin“ in den 90er Jahren reichlich Erfahrung mit dem Abschröpfen von Unternehmen gesammelt: Als Schutzgelderpresser soll er da unterwegs gewesen sein, so die Vorwürfe. Nun kassieren die „höflichen grünen Männlein“ die Unternehmen gleich ganz ein. Schätzungen nach wurden Werte von gut einer Milliarde Dollar vereinnahmt; meist ohne Entschädigung für die Vorbesitzer.

Krimtataren stehen unter Druck


Zu den Verlierern der politischen Umwälzungen auf der Krim zählen auch die Krimtataren. Sie beklagen zahlreiche Willkürakte und Gewalttaten – oft ohne Aufklärung, so wie im Fall Reschat Ametow. Der 39-Jährige hatte im März 2014 in Simferopol vor dem von Bewaffneten besetzten Parlamentsgebäude gegen die russische Intervention auf der Krim protestiert, als ihn Uniformierte abführten. Zehn Tage später wurde die Leiche Ametows auf einem Feld östlich der Stadt gefunden. Der Krimtatare war vor seiner Ermordung gefoltert worden, die Füße waren gefesselt, der Kopf mit Klebeband umwickelt.

Nun, ein Jahr später, schickten die Behörden den Angehörigen einen Brief mit der Mitteilung, dass der Fall zu den Akten gelegt worden sei. „Die Täter sind unbekannt. Die Männer, die Reschat am Lenin-Platz abgeführt haben, wurden befragt. Sie kamen jeder mit seinem Anwalt und wurden wieder frei gelassen“, sagte Sarina Ametowa, die Ehefrau des Ermordeten.

„Die Krim wird immer russisch sein, aber auch ukrainisch und krimtatarisch“, hatte Russlands Präsident Wladimir Putin beim Anschluss der Halbinsel versprochen. Viele Krimtataren zumindest fühlen sich nicht mehr zu Hause dort. Der Sowjetdissident und langjährige Anführer der Krimtataren Mustafa Dschemiljew, von Russland mit einem Einreiseverbot belegt, spricht vom zweiten Verlust der Heimat, nachdem das Volk 1944 schon einmal deportiert wurde.

Die Schikanen richten sich speziell gegen die politische Führung der Krimtataren, die offen gegen den Anschluss der Halbinsel protestiert hat. So wurden neben Dschemiljew mehrere Angehörige der Nationalversammlung Medschlis – darunter auch deren Vorsitzender Refat Tschubarow – entweder ausgewiesen oder strafrechtlich verfolgt. Die Medschlis selbst wurde nach mehreren Hausdurchsuchungen im vergangenen Herbst schließlich aus ihren Räumlichkeiten ausquartiert.

Die Repressionen haben zu einem Exodus der Krimtataren geführt. Während die Krim-Regierung die Abwanderungsverluste auf etwa 500 Menschen beziffert, haben nach Angaben Tschubarows sogar 7.000 bis 8.000 Krimtataren inzwischen die Halbinsel verlassen.



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Stoll 02.04.2015 - 13:42

Fußball - WM Russland entziehen

Während Putin Amok läuft und dieser Amokläufer Russland mittlerweile fast eine Billion Dollar Schaden zufügt, klatschen die ahnungslosen Russen auch noch Beifall. Obervolta mit Atomwaffen und einem selbstherrlichen Zaren ist wohl alles egal. Die Ukraine sollte so schnell wie möglich eine Mauer zu Russland errichten, denn von dort ist nichts zu erwarten als Krieg und Destabilisierung.


Royaler 19.03.2015 - 09:31

Da habt ihr den Salat

\"Absatzeinbruch: Opel zieht sich aus Russland zurück\"
ihr Putin Stangen Halter und Küsschen Geber.
Aggression zahlt sich nicht aus!
Krim ist ukrainisch und mit Gewalt ändert man damit nicht wirklich etwas.
Der Russe wird es begreifen lernen
müssen. Dafür habe ich volles Verständnis, für Putin Anhänger nicht.


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