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Russische Kriegsschiffe nehmen Kurs auf die venezolanische Küste (foto: Ria Novosti)
Russische Kriegsschiffe nehmen Kurs auf die venezolanische Küste (foto: Ria Novosti)
Sonntag, 07.09.2008

Venezuela: Russische Marine übt im US-Hinterhof

Caracas. Russlands Flotte wird ein gemeinsames Manöver mit der Marine Venezuelas abhalten. Dies darf als provokante Antwort des Kremls auf die verstärkte Nato-Flottenpräsenz im Schwarzen Meer vor Georgien gelten.

Nach Angaben eines venezolanischen Konteradmirals werden an dem Manöver in der Karibik vom 10. bis 14. September vier Schiffe der russischen Pazifikflotte mit etwa 1.000 Mann Besatzung teilnehmen. Von Seite der Gastgeber werden auch U-Boote und Flugzeuge an der Übung teilnehmen.

Sie soll in venezolanischen Hoheitsgewässern stattfinden. Dabei handelt sich um das erste gemeinsame Manöver der Streitkräfte beider Länder.

Chavez: Russische Marine und Luftwaffe sind willkommen


Venezuelas Staats-Chef Hugo Chavez hatte erst vor einer Woche in seinem traditionellen Sonntags-Fernsehprogramm die russische Flotte willkommen geheißen. Es sei auch kein Problem, wenn die strategische Luftwaffe Russlands in seinem Land Zwischenlandungen einlegen wolle, erklärte der von den USA mit gehörigem Argwohn betrachtete Präsident.

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• Georgienkonflikt: Ost und West drohen mit Sanktionen (29.08.2008)
• Medwedew: „Wir wollen keinen Kalten Krieg“ (27.08.2008)
• Kanonenboot-Diplomatie vor Georgien und Abchasien (27.08.2008)
Die links gerichtete Regierung des Öl-Staates Venezuela hat in der jüngsten Vergangenheit in Russland große Rüstungskäufe getätigt: 2006 wurden in Moskau für drei Milliarden Dollar 24 Su-30-Jäger, 53 Hubschrauber und 100.000 Kalaschnikows bestellt. Laut Chavez sind die Suchoj-Jets inzwischen an sein Land ausgeliefert. In diesem Sommer bestellte Venezuela in Russland auch U-Boote.

Das Flottenmanöver in der Karibik kann als Reaktion auf die Präsenz von Kriegsschiffen der Nato-Staaten und vor allem der USA im Schwarzen Meer gelten. Die US-Regierung hatte in Folge des Georgien-Konfliktes verfügt, dass humanitäre Hilfstransporte mit Kriegsschiffen angeliefert werden sollen.

Erstmals US-Kriegsschiff im Hafen von Poti


Am Freitag war dabei zum ersten Mal ein US-Kriegsschiff, die Mount Whitney, in den georgischen Hafen Poti eingelaufen. Unweit des während der Kämpfe von Russland bombardierten Hafens befinden sich noch immer zwei befestigte russische Posten. Bisher waren zwei ähnliche US-Lieferungen im Hafen von Batumi gelöscht worden, der von der Konfliktzone um Abchasien und Südossetien deutlich weiter entfernt ist.

Russlands Präsident Dmitri Medwedew hat am Samstag die amerikanische Vorgehensweise als Provokation kritisiert: „Ich frage mich, wie man sich dort fühlen würde, wenn wir jetzt nach dem Hurrikan mit unserer Marine in der Karibik humanitäre Hilfe leisten würden", sagte er.

Nun soll es die russische Flotte ihrem Oberkommandierenden offenbar ermöglichen, schon in einer Woche eine Antwort auf diese Frage zu erhalten. Seitens der russischen Militärführung liegt allerdings noch keine Bestätigung für die Abhaltung des Manövers vor.

Nicaragua zeigt ebenfalls pro-russische Haltung


Ein weiteres „revolutionäres“ lateinamerikanisches Land hat sich in den letzten Tagen in dem durch den kurzen Kaukasuskrieg ausgebrochenen neuen Ost-West-Konflikt ebenfalls offen auf die russische Seite geschlagen:
Als erster Staat nach Russland kündigte Nicaragua an, Abchasien und Südossetien diplomatisch anzuerkennen.



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