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| Erst wurde der Wald gerodet, nun wird über seinen Schutz debattiert (Foto: rufo/Archiv) |
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Donnerstag, 16.09.2010
Chimki-Wald: Gesellschaftskammer bleibt uneinigMoskau. Nach einer Anhörung von Gegnern wie Befürwortern des Autobahnbaus durch den Chimki-Wald hat sich die Gesellschaftskammer nicht zu einer Entschließung durchringen können. Weitere Expertisen sind nötig, heißt es.
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Auch wenn es in der Kammer Prozeduren zur Erarbeitung einer gemeinsamen Meinung gebe, würden diese in diesem Fall nicht angewandt, erklärte Kammer-Sekretär Ewgeni Welichow. Man wolle Informationskriege vermeiden und eine konstruktive Entscheidungsfindung anstreben. Die Diskussion in dem Gremium soll deshalb fortgesetzt werden.
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In der Sitzung hatten zahlreiche Mitglieder des Beratungsgremiums unabhängige Expertisen zu den ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen der Trassenführung durch den Chimki-Wald und ihrer Alternativen gefordert.
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Ministerien propagieren die Putin-Trasse
Wenig überraschend waren die Positionen des Verkehrsministeriums und des Ministeriums für Naturressourcen und Ökologie: Ihre Vertreter sprachen sich für die Realisierung des von der Regierungs-Chef Wladimir Putin genehmigten und in Form von Rodungen bereits begonnenen Autobahnbaus durch den Wald nahe der Moskauer Vorstadt Chimki aus.
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Auch die staatliche Straßenbau-Agentur RosAvtoDor drängt auf eine Verwirklichung der bisherigen Pläne. Ihr Vorsitzender Anatoli Tschabunin wies vor allem auf die geplanten ökologischen Ausgleichsmaßnahmen hin, die seine Behörde zur Kompensation des Umweltschadens plane. Dafür sollen 3 Mrd. Rubel (ca. 75 Mio. Euro) aufgewandt werden.
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Ökologische Ausgleichsmaßnahmen und weniger Abgase
So sollen 170 Hektar Wald im Bereich der Elchinsel und 500 Hektar im Moskauer Stadtteil Molschaninowo gepflanzt werden. Dieses Areal solle zugleich unter Schutz gestellt werden, um dort auf Dauer Bauprojekte zu verhindern.
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Viele Verfechter der Trassenführung durch den Wald wiesen darauf hin, dass eine Verzögerung beim Bau der Autobahn vom Moskauer Autobahnring zum Flughafen Scheremetjewo (und weiter in Richtung St. Petersburg) erhebliche Umweltbelastungen an der alten Leningrader Chaussee zur Folge haben wird.
Laut Tschabunin liegt auf der durch Chimki führenden Straße die Durchschnittsgeschwindigkeit des Verkehrs bei 10 km/h. Auf der neuen Autobahn würde der Verkehr hingegen mit 110 km/h fließen können. Eine Neuplanung der Strecke würde das Projekt um sechs bis sieben Jahre zurückwerfen, erklärte er.
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Waldschützer sehen Gesetz auf ihrer Seite
Die Gegner der Streckenführung durch den Wald argumentierten unter anderem damit, dass der Bau durch den Wald schlichtweg illegal sei. Zum Zeitpunkt der Genehmigung hätten sowohl die Landwirtschafts- wie Forstgesetzgebung wegen des Status eines Waldparks dort jedes Bauprojekt ausgeschlossen, argumentierte Jewgenia Tschirikowa, die Vorsitzende der Waldschutz-Bürgerinitiative aus Chimki.
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Präsident Dmitri Medwedew hatte Ende August wegen der anhaltenden Proteste gegen die Abholzung einen Stopp der Arbeiten verfügt und angeordnet, zunächst eine umfassende gesellschaftliche udn fahcliche Erörterung des Projekts und eventueller Alternativen durchzuführen.
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(Topfoto: Archiv/.rufo)
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