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So glatt wie beim Konstantin-Palast in Strelna wird es in Oranienbaum mit der Finanzierung sicher nicht laufen. Foto: Deeg/.rufo
So glatt wie beim Konstantin-Palast in Strelna wird es in Oranienbaum mit der Finanzierung sicher nicht laufen. Foto: Deeg/.rufo
Mittwoch, 18.08.2004

Oranienbaum: Alle helfen mit beim Aufbau

St. Petersburg. Kaum ist Gouverneurin Valentina Matwijenko zurück aus ihrem Griechenland-Urlaub, erinnert sie die Petersburger Geschäftswelt ein weiteres Mal an ihre sozialen Verpflichtungen. Heute geht es ihr vorrangig um die Restaurierung der Vorstadtresidenz Oranienbaum. Doch auch für das Petersburger Stadtzentrum soll eifrig gesammelt werden.

Matwijenko schwebt für das halb in Vergessenheit und ebenso halb in Ruinen liegende Oranienbaum am Finnischen Meerbusen ein Finanzierungsschema wie beim Konstantin-Palast vor. Nicht der Staat soll die Restaurierung zahlen, sondern ein Fonds bei den Reichen sammeln gehen. Es wird allerdings schier unmöglich sein, die gleiche Resonanz wie das Prestige-Objekt im benachbarten Strelna unter der Ägide von Wladimir Putin zu erzielen.

Bei Russland-Aktuell
• Oranienbaum: Wälder, Wissen und Ruinen
• Der Konstantin-Palast in Strelna
• Petersburgs Paläste wechseln in private Hände? (19.04.04)
Dabei sitzen keine Namenlosen an der Spitze des neuen Fonds – neben Wirtschaftsminister German Gref figuriert Sergej Frank, ein hoher Mitarbeiter von Premierminister Michail Fradkow. Zum Präsidenten wurde Kirill Krutikow ernannt, ein dem Smolny sehr nahestehender einflussreicher Petersburger Geschäftsmann aus der Baubranche.

Gebt ihr uns Geld, kriegt ihr die Paläste
Acht Milliarden Rubel (ca. 260 Millionen Dollar) sind nötig, um Oranienbaum wieder auf die Beine zu bringen. Das Schloss- und Parkensemble aus dem 18. Jahrhundert ist im Gegensatz zu den anderen Vorstadtresidenzen Petersburgs im Krieg fast unversehrt geblieben, was aber zur Folge hatte, dass dort niemals ernsthafte Restaurierungsarbeiten durchgeführt wurden. Nun ist es aber an der Zeit, das einzigartige Territorium mit seinen ca. 50 Architekturdenkmälern zu retten.

Logischerweise hat die Stadt nicht die nötigen Mittel, und mit großzügigen Dotationen aus Moskau ist nicht zu rechnen. Also appelliert Frau Matwijenko an das Gewissen ihrer gut betuchten Mitbürger. Da die angesprochene „soziale Verantwortung der Geschäftswelt für die Gesellschaft“ (O-Ton Matwijenko) natürlich nicht ausreichen wird, soll der Aderlass versüßt werden. Die Gouverneurin verhehlt weder hier noch bei entsprechenden Objekten im Stadtzentrum, dass einige Paläste nach ihrer Restaurierung unter bestimmten Bedingungen in private Hand wechseln könnten. (sb/.rufo)


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Die zwei Türme: Die goldene Kuppel der Isaaks-Kathedrale und die Nadel der Admiralität markieren weithin sichtbar das Petersburger Stadtzentrum. (foto: ld/rufo)

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