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Noch ist unklar, wieviele ihrer Schulden die Ukraine begleichen kann und muss. |
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Freitag, 07.08.2015
Ukraine droht Gläubigern mit ZahlungsstoppKiew. Die ukrainische Regierung pokert hart mit den Gläubigern über einen Schuldenschnitt. In der nächsten Woche stehen schicksalsschwere Verhandlungen auf dem Plan. Ohne Kompromiss droht der Ukraine der Bankrott.
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Mit einer frohen Botschaft verabschiedete sich das ukrainische Finanzministerium ins Wochenende: Das Haushaltsdefizit sei in diesem Jahr auf ein Elftel des Vorjahres gefallen, teilte die Behörde mit. Freilich liegt das Minus für das erste Halbjahr selbst offiziellen Angaben nach noch bei 2,1 Milliarden Hryvna (90 Millionen Euro).
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Hohe Schulden gegenüber dem Ausland
Kiews Schuldenberg ist angesichts der schnell schrumpfenden Wirtschaft gewaltig. Allein gegenüber dem Ausland steht die Ukraine mit gut 21 Milliarden Euro in der Kreide.
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Seit Monaten wird um eine Einigung in der Schuldenfrage gerungen. Eine Lösung gibt es immer noch nicht. Ein eigentlich bereits in dieser Woche geplantes Treffen mit den Kreditoren wurde auf Anfang nächster Woche verschoben. Allerdings wird die Zeit für eine Lösung knapp, bereits im September ist eine größere Zahlung fällig.
Kiew will 40 Prozent Rabatt
Die Ukraine fordert einen Schuldenschnitt von 40 Prozent. Anderenfalls droht die Regierung mit einem Zahlungsstopp. Ein riskanter Poker: Ein Default wirkt sich sehr negativ auf die Wirtschaft aus, die ohnehin schon in einer tiefen Krise steckt, warnt der Kiewer Politologe Alexander Kawa.
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Andererseits ist auch den Geldgebern nicht an einer Bankrotterklärung Kiews gelegen. Zuletzt hatte es Informationen über die Bereitschaft eines Gläubigerkomitees unter Führung des Fonds Franklin Templeton gegeben, fünf Prozent abzuschreiben.
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Kompromiss bei über 20 Prozent?
Experten gehen immer noch von einem Kompromiss aus. Einer Konsens-Umfrage von Bloomberg nach glauben sie daran, dass sich beide Seiten bei einem Rabatt von 22,5 Prozent treffen.
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Schützenhilfe bekam Kiew zuletzt aus Washington. Der stellvertretende US-Finanzminister Nathan Sheets rief die Gläubiger dazu auf, die Verhandlungen nicht als Nullsummenspiel zu betrachten und der Ukraine um der Zukunft willen entgegen zu kommen.
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