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Der sinkende Ölpreis ruft Sorgenfalten auf der Stirn des russischen Finanzministers hervor (Foto: Archiv/.rufo) |
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Montag, 24.11.2014
Russland zählt Verluste und verhandelt mit OPECMoskau. Das russische Finanzministerium schlägt Alarm: 140 Milliarden Verluste drohen der eigenen Wirtschaft durch Sanktionen und Ölpreisverfall. Der Kreml verhandelt deswegen mit der OPEC über eine Senkung der Förderquoten.
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Die wirtschaftliche und finanzielle Lage bereitet der russischen Regierung zunehmend Sorge. Hatte der Kreml bislang gegenüber denFolgen der westlichen Sanktionen betonte Gelassenheit demonstriert und eher die Chancen herausgestrichen, die die Ersetzung des Imports durch eigene Produkte der einheimischen Industrie bietet, so hat das russische Finanzministeriumnun erstmals die Verluste öffentlich zusammengezählt.
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140 Milliarden Dollar Verlust befürchtet
Für Moskau vermischt sich das politische Problem zugleich fatal mit dem Ölpreisverfall. Rund 40 Milliarden Dollar pro Jahr verlieren wir wegen der geopolitischen Sanktionen und etwa 90 bis 100 Milliarden Dollar verlieren wir, ausgehend von einem Rückgang des Ölpreises um 30 Prozent, räumte Finanzminister Anton Siluanow am Montag ein.
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Durch die Sanktionen sei der Zufluss von Kapital in die russische Volkswirtschaft gestoppt worden, sagte er. Der Schätzung des Finanzministeriums nach werden heuer 130 Milliarden Dollar Kapital aus Russland abfließen. Großteils geht es dabei Siluanows Angaben nach aber nicht um wirkliche Kapitalflucht, sondern um den Umtausch von Rubelersparnissen in Valuta.
Ölpreis wichtiger als Sanktionen
Seinen Angaben nach ist der Ölpreisrückgang für den russischen Haushalt und die Stabilität des Rubels daher auch problematischer. Es sei kein Zufall, dass die Landeswährung ebenfalls um 30 Prozent eingebrochen sei, sagte Siluanow. Der Etat 2014 wurde auf einem geschätzten Durchschnittspreis von mindestens 93 Dollar pro Barrel erstellt, 2015 liegen die Planungen bei 95 Dollar. Derzeit liegt der Ölpreis knapp unter 80 Dollar.
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Aus diesem Grund hat Moskau einem Bericht der Tageszeitung Kommersant nach einen Ideologiewechsel vollzogen - auf dem Gebiet der Ölförderung: Verfocht die Regierung bisher das Konzept der stetigen Produktionssteigerung, so gibt es jetzt Erwägungen, der OPEC eine gemeinsame Drosselung anzubieten.
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Gespräche mit der OPEC
Die Idee wurde offenbar in der vergangenen Woche beim Besuch des venezolanischen Außenministers Rafael Ramirez in Moskau besprochen. Venezuela, ein wichtiges Förderland der OPEC, ist ebenso wie Russland über den vom Schieferölboom ausgelösten Preisverfall beunruhigt und setzt sich für eine Produktionssenkung ein, um die Preise hoch zu halten.
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Russland könnte anbieten, seine Förderung im nächsten Jahr um 15 Millionen Tonnen zurückzufahren (ein Minus von drei Prozent), während die OPEC insgesamt 70 Millionen Tonnen Öl weniger (ein Minus von fünf Prozent) aus dem Boden holen soll. Das Thema werde diskutiert, sagte Energieminister Alexander Nowak.
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Förderdrosselung in der Regierung umstritten
Der Vorschlag ist allerdings innerhalb der russischen Regierung selbst umstritten. Für sie geht es darum, den Haushalt abzusichern. Mit einer geringeren Ölförderung fallen wichtige Einnahmen weg. Von einer Absprache profitieren würde der vom Putin-Vertrauten Igor Setschin geleitete staatliche Ölkonzern Rosneft. Für die Aufrechterhaltung der derzeitigen Förderquote müsste der Konzern hohe Investitionen tätigen, die ihm angesichts der Sanktionen schwer fallen.
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Die Aussichten der Initiative sind unklar, vor allem weil sich Saudi-Arabien, der wichtigste Ölförderer, noch nicht dazu geäußert hat. Viele Experten hegen den Verdacht, dass die derzeitige Preisdelle den Saudis recht ist, um die Schieferölkonkurrenz aus dem Feld zu schlagen. Am Donnerstag will die OPEC in Wien über ihre Reaktion auf die Preisentwicklung beraten.
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