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Deripaska ist einer der russischen Oligarchen, die durch die Krise ins Schlingern geraten sind (Foto: TV)
Deripaska ist einer der russischen Oligarchen, die durch die Krise ins Schlingern geraten sind (Foto: TV)
Freitag, 16.01.2009

Pläne für halbstaatlichen Metallriesen in Russland

Moskau. Kaum einen Sektor hat die Krise in Russland so schwer getroffen wie die Metallurgie. Nun sollen die drei Branchenriesen, RusAl, Norilski Nickel und MetalloInvest, vereinigt werden. Der Staat bekommt einen Anteil.

Was haben die Mulitimilliardäre Alischer Usmanow, Wladimir Potanin und Oleg Deripaska gemeinsam? Sie sind hoch verschuldete Besitzer von Metallurgiekonzernen, die in der Absatzkrise stecken.

Hochverschuldete Imperien


Deripaskas Aluminiumgigant RusAl schuldet der staatlichen Bank VEB 4,5 Milliarden USD. Dafür liegt bereits das gesamte Nornickel-Aktienpaket von RusAl unter Verwahrung der Bank. Auch Potanin hat 18 Prozent der Nornickel-Aktien für einen Milliardenkredit bei der ebenfalls staatlichen VTB hinterlegt.

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• Oleg Deripaska: Ein Oligarch auf Pump? (06.10.2008)
• Riesenverluste für Russlands Oligarchen an der Börse (19.09.2008)
• Oligarchen Deripaska und Potanin starten Machtkampf (09.07.2008)
• Fusion: MetalloInvest und NorNickel wollen an Weltspitze (29.05.2008)
Usmanows MetalloInvest schuldet der VTB 1,5 Milliarden USD. Er selbst hat zudem erst im Oktober einen Kredit der Deutschen Bank für Gazprom-Papiere bei der VTB refinanziert. Über die Höhe des Kredits haben damals beide Seiten Stillschweigen vereinbart. 1 Prozent der Gazprom-Papiere (so hoch ist Usmanows Anteil) kosten derzeit etwa 850 Millionen USD, allerdings waren sie zum Zeitpunkt des Kaufs wohl mindestens das Dreifache wert.

Fusion im Kreml geschmiedet


Die Probleme der Oligarchen ähneln sich also. Da liegt es nahe, die Kräfte zu vereinen. Bei einem informellen Treffen im Kreml – auf Einladung von Präsident Dmitri Medwedew – wurden diese Woche erste Überlegungen dazu angestellt. In zwei Wochen soll es dann schon handfeste Verhandlungen geben.

Ins Boot soll dabei auch der Staat. Dessen Schuldscheine könnten in Aktien umgewandelt werden. Zudem werden möglicherweise auch noch die Metallurgie-Aktiva der Staats-Holding RosTechnologii auf den neuen Stahlgiganten übertragen. Mit einem Schätzwert von gut 30 Milliarden Dollar wäre der Konzern in Russland Spitze und würde weltweit zu den Top-5 zählen.

Michail Stiskin, Branchenanalyst bei Troika Dialog hält solch eine Fusion für wahrscheinlich. „Alle Seiten sind daran interessiert. Der Staat könnte sich an einen neuen Konzerngiganten schaffen und die Oligarchen wären ihre Schulden los“, sagte er Russland-Aktuell. Spannung verspricht nun das Feilschen um die Anteile. Eine Sperrminorität ist dem Kreml aber wohl sicher.




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Das Hauptquartier des Staatskonzerns Gazprom (Gasprom) in Moskau. 80 Prozent des russischen Kapitals sind in Moskau konzentriert. (Foto: .rufo)






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