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Bisher montiert nur Ford in der Region Petersburg Autos für den russischen Markt (Foto: Ford) |
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Donnerstag, 16.03.2006
Petersburg: GM und Nissan verhandeln über AutowerkeSt. Petersburg. Der US-Autokonzern General Motors führt mit der Petersburger Stadtverwaltung Gespräche über die Bedingungen zum Bau eines neuen Autowerkes. Auch Nissan soll eine Produktion an der Newa erwägen.
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Derartige Gespräche gäbe es sogar parallel mit vier Autoherstellern, erklärte der Petersburger Chef des Wirtschaftskomitees Wladimir Blank.
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Einem Bericht der Zeitung Wedomosti zufolge erwägt General Motors den Bau einer Fabrik zur Herstellung der günstigen Chevrolet-Modelle Aveo und Lacetti, die von der in Südkorea übernommenen Tochter Daewoo stammen.
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Krise bei GM eventuell kein Hindernis, sondern Motiv
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Ob das Investitionsprojekt aber umgesetzt werde, sei fraglich, da GM gegenwärtig mit Milliarden-Verlusten konfrontiert sei und reihenweise Unternehmensbeteiligungen abstoße. Andererseits könnte der Konzern in bestimmten Ländern unrentabel gewordene Fertigungsanlagen demontieren und auf dem boomenden russischen Markt wieder aufstellen, womit die Kosten für einen Werksneubau deutlich schrumpfen würden.
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Bislang Co-Produktionen in Togliatti und Kaliningrad
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Zugleich würde das Projekt eines eigenen GM-Werkes in St. Petersburg oder anderswo in Russland wohl das Ende für das Joint-Venture GM-Avtovaz bedeuten, wo mit mäßigen Erfolg der Chevrolet Niva (ursprünglich von Lada entwickelt)und der Chevrolet Viva (ein Aufguss der letzten Opel-Astra-Generation) für den russischen Markt entstehen. Zwischen beiden Partnern häuften sich in letzter Zeit die Unstimmigkeiten.
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Bedeutend teurere GM-Produkte der Marken Chevrolet, Hummer und Cadillac werden gegenwärtig auch in geringer Stückzahl bei Avtotor in Kaliningrad montiert.
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Der Petersburger Wirtschaftsminister Blank nannte die vier Verhandlungspartner nicht namentlich. Neben GM dürfte es sich dabei wohl auch um Nissan und DaimlerChrysler handeln - wobei letztere ihre Ambitionen für ein Russland-Werk inzwischen wieder weitgehend auf Eis gelegt haben.
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Auch Nissan schaut sich an der Newa nach Bauplätzen um
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Im Februar waren schon Informationen aus dem Smolny durchgesickert, dass sich der Autokonzern Nissan für St. Petersburg als Standort eines neuen Werkes entschieden habe. Angeblich sollen sich die Japaner ein Grundstück vor der Stadt in Gorskaja ausgeguckt haben. Dort gibt es in Verbindung mit dem Dammbau durch den Finnischen Meerbusen große Brachflächen.
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Weder Nissan noch die Stadtverwaltung wollten diese Information kommentieren. Auch die Russland-Vertretung von General Motors wollte jetzt gegenüber Wedomosti die Informationen weder bestätigen noch dementieren.
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Ford produziert schon, Toyota baut noch
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Am Petersburger Stadtrand errichtet Toyota gegenwärtig ein Autowerk. Nebenan, in Wsewoloshsk im Leningrader Gebiet, produzierte Ford im letzten Jahr bereits 30.000 Focus für den russischen Markt wobei die Nachfrage nach dem Ford-Modell "made in Russia" inzwischen so groß ist, dass dennoch zusätzliche Neuwagen aus Westeuropa importiert werden müssen. (ld/.rufo)
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