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Moskau will das System der "Elektritschki" ausbauen und gründlich modernisieren (Foto: ld/.rufo) |
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Donnerstag, 04.09.2008
Moskau baut Bahn-Bypässe gegen den VerkehrsinfarktMoskau. Über 9 Mio. Passagiere drängen sich Tag für Tag in der Moskauer Metro. 3,5 Mio. Autobesitzer stehen um dieselbe Zeit fluchend im Stau. Ein milliardenschweres Eisenbahnprogramm soll Abhilfe schaffen.
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Moskau platzt aus allen Nähten. Mit einem Ausbau der Eisenbahnlinien in Moskau will die Stadtregierung nun gegen den Verkehrsinfarkt vorgehen. Die Kosten für das Projekt sind gewaltig. 854 Mrd. Rubel (knapp 24 Mrd. Euro) sind im Investitionsplan bis 2025 festgeschrieben. Die Hälfte der Summe kommt aus dem föderalen Haushalt, ein Viertel steuert die Moskauer Stadtregierung bei. Die übrigen 25 Prozent teilen sich der staatliche Eisenbahnmonopolist RZD und Privatinvestoren.
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Um- und Ausbau des Eisenbahnrings in Moskau
Geplant ist zunächst einmal der Umbau des 88 Kilometer langen, so genannten Kleinen Rings, eines Eisenbahnrings in Moskau. Die bisher nur für den Güterverkehr genutzte Strecke soll bis 2011 elektrifiziert und teilweise für den Personenverkehr freigegeben werden. Bis 2025 wird der Ausbau abgeschlossen. Der Verkehr in der Stadt soll dadurch deutlich entlastet werden. Nach Einschätzung von Experten können neue Regionalzüge oder S-Bahnen pro Jahr bis zu 320 Mio. Passagiere befördern.
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Zugleich wird dabei eine weitere Idee von Oberbürgermeister Juri Luschkow verwirklicht: Teile der Eisenbahnstrecke sollen mit Straßen überdacht werden. Auf diese Weise könne der Platz effektiver genutzt werden, so die Stadtverwaltung. Die Kosten allein dieses hochfliegenden Teilprojekts werden auf 1 2 Mrd. Euro geschätzt.
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Spezieller Flughafen-Bahnhof in Planung
Ein weiterer wichtiger Teil des Projekts ist der Bau von drei neuen Großbahnhöfen innerhalb der Stadt. Bereits 2012 soll der Bahnhof Kalantschowskaja übergeben werden. Er befindet sich in der Nähe der drei großen Moskauer Bahnhöfe, dem Leningrader, Jaroslawler und Kasaner Bahnhof.
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Von Kalantschowskaja aus sollen Shuttle-Züge zu allen drei internationalen Moskauer Flughäfen fahren. Durch die Nähe von Kalantschowskaja zu den drei Fernbahnhöfen wird dies einer der zentralen Umsteigepunkte Moskaus", erklärte RZD-Pressesprecher Dmitri Perzew gegenüber Russland-Aktuell.
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Keine Staus mehr für Geschäftsleute
Im Osten der Stadt, am Ploschtschad Iljitscha, soll bis 2020 ein weiterer Fernbahnhof entstehen, der vor allem Verbindungen nach Südrussland anbietet. Er entlastet damit sowohl den Kasaner, als auch den Pawelezker Bahnhof und die Anfahrtswege dorthin.
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Als letzter der drei neuen Bahnhöfe wird die Station Moskau-City" in unmittelbarer Nähe des gleichnamigen Büro- und Business-Viertels ihren Betrieb aufnehmen. Auch dieser Bahnhof bekomme Anschluss an die Flughäfen, so dass internationale Geschäftsleute direkt vom Airport zu ihren Treffen gelangen können, erläutert Perzew.
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Lästige Staus auf dem Weg in die Stadt gehören dann für sie zur Vergangenheit.
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