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Weit ist der Weg für Aeroflot vom Sowjet-Monopolisten zur Privatgesellschaft (Foto: Aeroflot)
Weit ist der Weg für Aeroflot vom Sowjet-Monopolisten zur Privatgesellschaft (Foto: Aeroflot)
Dienstag, 28.06.2011

Kudrin: Aeroflot soll alsbald privatisiert werden

Moskau. Russlands größte Airline, die mehrheitlich staatseigene „Aeroflot“, soll noch größer werden – und dann in drei bis fünf Jahren in Privateigentum überführt werden. Dies erklärte Finanzminister Alexej Kudrin.

Die Airline gehöre zu einer Reihe von Schlüsselunternehmen, bei denen der Staat seine Aktienmehrheiten in absehbarer Zeit abgeben werde, so Kudrin am Montag.

Derzeit hält der russische Staat knapp 52 Prozent an Aeroflot, die Zentralbank verfügt über weitere knapp zwölf Prozent der Aktien. Gegenwärtig beträgt die Kapitalisierung der Gesellschaft ca. 76 Mrd. Rubel (1,9 Mrd. Euro), so die russische Internet-Zeitung gazeta.ru. Das Aeroflot-Management hat als Planziel ausgegeben, den Wert der Gesellschaft auf 5 Mrd. Dollar (ca. 3,5 Mrd. Euro) zu steigern.

Aeroflot integriert noch sechs "Baby-Flots"


Noch vor der geplanten Privatisierung soll Aeroflot noch die Luftfahrt-Aktiva der Staatsholding „Rostechnologii“ übertragen bekommen und integrieren.

Bei Russland-Aktuell
• Aeroflot nimmt SuperJet 100 mit VIP-Flug in Betrieb (16.06.2011)
• Aeroflot verweigert Kompensation für Verspätungen (13.01.2011)
• Aeroflot klagt gegen Moskau wegen Verkehrskollaps (01.09.2010)
• Keine Konkurrenz, aber Aeroflot wird schwerer (03.02.2010)
• Staats-Airline Rosavia hebt diese Saison nicht ab (05.03.2009)
Dabei handelt es sich um sechs regionale Fluggesellschaften, aus denen nach inzwischen ad acta gelegten Plänen ursprünglich eine zweite staatliche Airline namens „Rosavia“ geschaffen werden sollte. Die größte von ihnen ist „Rossija“ aus St. Petersburg, gefolgt von „Vladivostok Avia“ und regionalen Carriern aus Saratow, Orenburg, Mineralnije Wody und Sachalin.

Nach dem Hub-Entwicklungskonzept von Aeroflot soll sich die Muttergesellschaft in Zukunft auf die internationalen Verbindungen konzentrieren, während die regionalen Töchter vorrangig die Zubringerfunktionen übernehmen werden, so der Analytiker Igor Krajewski gegenüber gazeta.ru.

Gegenwärtig habe Aeroflot in Russland einen Marktanteil von 27 Prozent. Nach der Integration der Rostechnologii-Gesellschaften könne er auf 40 Prozent steigen, so Alexej Astapow von der Gazprombank.

Lebedew: Der Staat ist als Aktionär fehl am Platze


Nach den Worten des Milliardärs Alexander Lebedew, einer der Minderheitsaktionäre von Aeroflot, verfügt die Gesellschaft schon jetzt über ein gutes Management und eine gute Flotte.

Auch sei die Airline schon transparenter geworden, so Lebedew, „doch wenn die 51 Prozent nicht mehr dem Staat gehören, wird das Unternehmen noch besser und sein Wert wächst um 30 bis 40 Prozent“. Nach Meinung von Experten wird sich der Staat bei Aeroflot aber weiterhin eine Sperrminorität vorbehalten, um strategische Entscheidungen beeinflussen zu können.

Ob die Privatisierung durch eine zusätzliche Aktienemission an der Börse oder eine Auktion von Staatsanteilen unter strategischen Investoren erfolgen soll, ist noch offen.



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