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Viktor Wechselberg fordert eine Satzungsänderung bei Rusal. |
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Montag, 02.07.2012
Deripaskas Streit mit Wechselberg spitzt sich zuMoskau. Der Streit zwischen Oleg Deripaska und Viktor Wechselberg spitzt sich weiter zu: Wechselberg bringt eine Satzungsänderung bei Rusal ein. Im Ural droht wegen eines Streits der Oligarchen ein Produktionsrückgang.
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Die Sual-Gruppe (besitzt 15,8 Prozent an Rusal) um Viktor Wechselberg (Wekselberg) und Leonid Blavatnik fordert eine Satzungsänderung bei Rusal. Rechtsgeschäfte mit verbundenen Unternehmen sollen einer schärferen Kontrolle unterliegen.
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Streit um Deal mit Deripaskas Partner
Zur Erinnerung: Eben ein solches Geschäft hatte zu Jahresbeginn den Ausbruch des Konflikts zwischen Wechselberg und Oleg Deripaska heraufbeschworen. Deripaska hatte ohne Ausschreibung einen Milliarden-Exportvertrag an den Rohstoffhändler Glencore, ebenfalls Aktionär bei Rusal, vergeben.
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Wechselberg legte ein Veto gegen das Geschäft ein mit dem Argument, dass Rusal dadurch in einseitige Abhängigkeit von einem Händler gerate. Deripaska ignorierte das Veto, obwohl in der Aktionärsvereinbarung festgelegt worden war, dass strategisch wichtige Entscheidungen im Konsens getroffen werden müssen. Wechselberg legte daraufhin seinen Posten als Aufsichtsratschef nieder und hat inzwischen Klage in London eingereicht; einer von mehreren Prozessen gegen Deripaska in der britischen Hauptstadt.
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Der Versuch, nun auch die Satzung in seinem Sinne zu ändern, hat allerdings wenig Aussicht auf Erfolg. Zwar wurde eine außerordentliche Aktionärsversammlung für den 3. August einberufen, die En+Gruppe von Deripaska als Hauptaktionär hat freilich schon erklärt, gegen den Antrag zu stimmen.
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Streit um Kraftwerk im Ural
Unterdessen legt ein anderer Streit der beiden Oligarchen die Rusal-Produktion im Ural lahm. Alu-Zar Deripaska hatte sich bereits im vergangenen Jahr bei Wladimir Putin über die seiner Ansicht nach zu hohen Energiepreise in der Region beschwert. Der damalige Premier ordnete daraufhin an, dass Deripaska das Kraftwerk Bogoslowskoje kaufen und somit den Strompreis selbst bestimmen sollte. Besitzer ist allerdings ausgerechnet Wechselberg.
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Die beiden Oligarchen konnten sich nicht auf einen Preis für das Kraftwerk einigen. Nun fährt Deripaska in mehreren Rusal-Fabriken die Produktion herunter. Nach Angaben der Gewerkschaft plant der Oligarch, über 80 Elektrolysewannen in der Alu-Fabrik Bogoslowskoje still zu legen. Von den einst 824 Wannen sind derzeit ohnehin nur noch 489 in Betrieb. Die Gewerkschaft hat schon Gegenmaßnahmen angekündigt, wenn das Personal weiter gekürzt werde.
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