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Deripaska versucht mit aller Macht, die Kontrolle über Norilsk Nickel zu bekommen (Foto: TV) |
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Dienstag, 08.02.2011
Deripaska als Pirat der Karibik im Nornickel-StreitMoskau. Deripaska erringt einen Etappensieg bei der Eroberung des Konzerns Norilsk Nickel. Schützenhilfe erhält der russische Oligarch dabei aus der Karibik: Ein dortiger Richter untersagt NorNickel den Aktienrückkauf.
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Der Dauerstreit um Norilsk Nickel geht in die nächste Runde. Seit Oleg Deripaska 2008 mit seiner Rusal-Holding bei dem Konzern eingestiegen ist, ringen er und Milliardär Wladimir Potanin (Holding Interros) um die Kontrolle. Beide besitzen je 25 Prozent am Konzern.
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Keine friedliche Einigung
Der Versuch einer friedlichen Einigung scheiterte: Im Dezember wies Deripaska Potanins Angebot, ihn mit mehreren Milliarden USD (inoffiziellen Informationen nach ging es um eine Summe zwischen neun und zwölf Milliarden USD) auszuzahlen, als ungenügend zurück. Auch Potanin ist nicht gewillt zu verkaufen.
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Das Management des Konzerns steht bei dem Streit auf der Seite des Altaktionärs und stimmt mit den eigenen Aktien meist für Potanin. Bei der letzten Aktionärsversammlung konnte Potanin so alle seine Kandidaten für den Vorstand durchdrücken, während Deripaska nur drei seiner vier Kandidaten platzieren konnte.
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Deripaskas Coup in der Karibik
Im März hat Deripaska eine neue Aktionärsversammlung einberufen, um neu wählen zu lassen. Und kurz vor dieser Abstimmung ist ihm ein Coup gelungen. Ein Gericht der Insel St. Kitts and Nevis hat Norilsk Nickel die Durchführung des schon gestarteten Aktienrückkaufprogramms sowie ein weiteres Geschäft mit dem Aktienhändler Trafigura zunächst einmal untersagt. Mehr noch: Das Gericht verbietet dem NorNickel-Management mit den eigenen Aktien abzustimmen.
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Das Aktienrückkaufprogramm ist Teil des Machtkampfs. Das Management hat den Kleinaktionären angeboten, ihre Aktien mit einem Aufschlag von zehn Prozent (zum Tag der Verkündung des Programms) an den Konzern zu verkaufen. Insgesamt will NorNickel dafür 3,4 Mrd. USD ausgeben. Diese Anteile sollten die Stimmenzahl des Managements erhöhen.
Mit der Durchführung des Programms sind die NorNickel-Töchter Corbierre und Raleigh beauftragt, die ihren Sitz auf der Inselgruppe St. Kitts and Nevis in der Karibik haben. Die Verhandlung fand in Abwesenheit der Beklagten statt.
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NorNickel: Erpressermethoden der 90er
Norilsk Nickel stuft die Handlungen von RusAl als zielgerichtete Politik zur Diskreditierung des Unternehmens, zur Unterminierung des Aktienwerts und der Arbeit des Managemens ein, wobei weithin bekannte Methoden zur Erpressung von Unternehmen Russlands aus den 90er Jahren verwendet werden
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Nach Angaben russischer Juristen kann NorNickel gegen die Entscheidung Berufung einlegen. Die Frage ist allerdings, ob es dem Konzern gelingt, bis zum 2. März eine Entscheidung zu erzwingen. Dann soll nämlich erneut abgestimmt werden. Bleibt es beim derzeitigen Kräfteverhältnis, so dass das Management nicht mitstimmen kann, hat Deripaska eine Chance, die Zusammensetzung des Vorstands zu ändern.
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