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Vor dem Wohnhaus von Lüddemann stehen die Autos der Ermittler (Foto: newsru.com).
Vor dem Wohnhaus von Lüddemann stehen die Autos der Ermittler (Foto: newsru.com).
Dienstag, 15.05.2007

Burda Russland: Finanzchef fällt aus zehntem Stockwerk

Moskau. Der Stellvertretende Geschäftsführer des Verlagshauses Burda Russland ist aus dem zehnten Stock seines Wohnhauses gestürzt. Zurzeit prüfen die Ermittler alle Varianten – von Selbstmord bis Mord.

Der Stellvertretende Geschäftsführer und Finanzdirektor von Burda Russland Ralf Lüddemann ist heute morgen um sieben Uhr Moskauer Ortszeit tot vor seinem Wohnhaus aufgefunden worden. Er ist aus dem Fenster seiner Wohnung im zehnten Stock des Gebäudes auf der Uliza Palicha im nordwestlichen Teil des Moskauer Zentrums gestürzt. Das Unglück soll gegen sechs Uhr morgens passiert sein.
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Die ermittelnden Behörden gehen vom Freitod des hochgestellten Managers aus. Allerdings können auch andere Todesursachen nicht ausgeschlossen werden, denn für den selbst gewählten Tod gebe es bisher keinerlei Motive.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Twerskoj untersucht deshalb derzeit alle möglichen Varianten. Nach Abschluss der Ermittlungen wird über die Anstrengung eines Strafverfahrens beschlossen.
Für den Freitod spreche, dass in der Wohnung keinerlei Hinweise auf ein Verbrechen gefunden wurden. Zudem habe jemand einen Stuhl vor das Fenster gerückt, aus dem Lüddemann gestürzt sei. Von der Sitzfläche könne man leicht auf die Fensterbank steigen, so die bisherigen Ermittlungsergebnisse.

Das Haus aus dessen zehnten Stockwerk Lüddemann in den Tod fiel (Foto: newsru.com).
Das Haus aus dessen zehnten Stockwerk Lüddemann in den Tod fiel (Foto: newsru.com).
Die Ermittler werden jetzt Lüddemanns Privatleben und seine Kontakte im vergangenen halben Jahr rekonstruieren. Fest scheint schon zu stehen, dass Lüddemann keine Berührung mit der Moskauer Halbwelt hatte.

Die Presseabteilung des Verlags wollte keinen Kommentar abgeben. In einer offiziellen Mitteilung werden lediglich Tod, Position und Zugehörigkeit Lüddemanns zum Verlag Burda aufgezählt.


Ebenso wie der amtierende Geschäftsführer von Burda Russland Arnd-Volker Listewnik gehörte Lüddemann dem Unternehmen seit der Gründung im Jahr 1995 an. Zuletzt war Lüddemann als Geschäftsführer des Unternehensbereichs Burda Betreuung tätig und für die Finanzen des Gesamtunternehmens in Russland zuständig.


Lüddemann war im Unternehmen beliebt wegen seiner Offenheit und Umgänglichkeit. Wohl kaum jemand, der ihn kannte hätte dem ausgeglichenen und meist gut gelaunten Manager Todesabsichten zugetraut.
Lüddemann interessierte sich für Kunst und organisierte seit dem Jahr 2004 regelmäßig Gemäldeausstellungen in den Räumen des Moskauer Verlagshauses. Ein weiteres Hobby Lüddemanns war das Joggen.


(cj/.rufo/Moskau)


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