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Der Rubel liegt am Boden: Die russische Währung ist mächtig in der Krise (Foto: ld/.rufo) |
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Dienstag, 28.10.2014
50 - 52 - 54: Der Kurs des Rubel rutscht immer tieferMoskau. Der Rubel schwächelt nicht nur, er schmilzt: Fast jeden Tag werden an der Moskauer Börse die Kurse nach unten korrigiert. Dabei hat die Zentralbank seit Anfang Oktober schon 23 Mrd. Dollar zur Kursstützung ausgegeben.
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In den letzten Tagen fallen die von Börsianern immer wieder aufs Neue als psychologisch wichtig bezeichneten Grenzwerte bei den Euro- und Dollarkursen einer nach dem anderen und die beiden Leitwährungen springen wie am Dienstag auf immer neue historische Höchststände.
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Am Dienstag setzte die Zentralbank als offizielle Kurse für den Dollar 42,39 Rubel und für den Euro 53,87 Rubel fest. Das sind beim Dollar 3 Rubel mehr als noch vor etwa vier Wochen und beim Euro fast 4 Rubel.
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Die realen Marktkurse schlagen dabei im Laufe des Börsentages noch deutlich höher aus: So wurde Der Euro wurde bereits deutlich über 54 Rubel gehandelt.
Devisenmarkt gibt keinen Heller auf den Rubel
Der Kursverfall wird dabei nach Ansicht von Börsenfachleuten inzwischen schon gar nicht mehr von äußeren direkten Faktoren wie dem niedrigen Ölpreis, dem Abzug von Investitionen, den Sanktionen und der russischen Wirtschaftsflaute geprägt, sondern aufgrund von Abwertungserwartungen der Marktteilnehmer selbst. Man bunkert Valuta, weil man Guthaben retten will oder aus dem Kursrutsch Spekulationsgewinne erzielen möchte.
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Je höher der Dollar-Kurs, desto höher ist die Nachfrage. Das ist eine typische Blase, so der Finanzexperte Sergej Romantschuk von der Metallinvestbank. Die Zentralbank sei der wesentliche Verkäufer von Valuta auf dem Finanzmarkt, die anderen Teilnehmer würden ihre zum Verkauf anstehenden Exporterlöse zurückhalten, da sie eine weitere Schwächung des Rubels erwarten.
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Prognose: Öl für 80 Dollar - Dollar für 45 Rubel
Fragt sich, wann die Blase platzt und um wie viel dann die russische Währung wieder Boden gut machen kann. Denn es gibt auch kompetente Meinungen, die vorerst kein Ende des Kursrutsches prognostizieren: Analysten der Credit Suisse gehen davon aus, dass bei einem Ölpreis von 80 Dollar pro Barrel (eine zuletzt häufig gehörte Prognose, gegenwärtig liegt er bei ca. 86 Dollar) der angemessene Dollarkurs bei 45 Rubel liegt.
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Die russische Zentralbank verpulvere deshalb ihre Devisenreserven gegenwärtig völlig umsonst, um das Kursniveau des Rubel noch irgendwie im Zaum zu halten.
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Stoll 30.10.2014 - 09:00
Putins unverantwortliche Kriegspoliik geht an die Subtanz Russlands
Jubeln die Russen bei den immer schneller steigenden Lebensmittel-Preisen auch aus russischer Produktion noch so voller Begeisterung wie zu Beginn des Kriegs gegen die Ukraine ? Es wird wohl ehr ein Murren am Küchentisch sein.Denn bei dem von Putin verordneten aufgeputschten und übersteigerten Nationalstolz wird öffentlicher Widerspruch zur Gefahr für die eigene Gesundheit,für Leib und Leben.
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