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Oleg Mitwol: Schaumschläger oder Einmann-Greenpeace? (Foto: NTVi-newsru)
Oleg Mitwol: Schaumschläger oder Einmann-Greenpeace? (Foto: NTVi-newsru)
Montag, 13.08.2007

Umweltbeamter Oleg Mitwol will in die nächste Duma

Moskau. Oleg Mitwol, der durch zahlreiche spektakuläre Aktionen bekannt gewordenen Vize-Chef der Umweltbehörde Rosprirodnadsor, hat offenbar vor, seine Karriere als Parlamentsabgeordneter in der Duma fortzusetzen.


Die linskorientierte Kreml-treue Partei „Gerechtes Russland“ (SR) führt bereits Gespräche über einen Listenplatz für den prominenten Spitzenbeamten. Wie die Zeitung „Wedomosti“ heute unter Berufung auf Parteivertreter berichtet, sei aber nicht von einem Platz in der Spitzentroika die Rede.

Mitwol selbst erklärte, dass er noch kein Angebot zur Kandidatur für SR bei den Parlamentswahlen im Dezember erhalten habe. Wenn es eintreffe, werde er es ernsthaft prüfen. Die sich selbst als sozialdemokratisch positionierende Partei „Gerechtes Russland“ sei ihm durchaus sympathisch, denn der Staat vergesse manchmal, dass er das Land im Interesse seiner Menschen verwalte, so Mitwol. Wenn er in die Duma einziehe, möchte er sich auch dort vorrangig ökologischen Fragen widmen.

Mitwol ist Russlands staatliches Einmann-Greenpeace



Bei Russland-Aktuell
• Moskau City: Umweltschaden in Höhe von 200 Millionen Euro (16.07.2007)
• Gouverneur gewinnt Prozess gegen Mitwol (15.06.2007)
• Umweltbedenken gegen Sotschis Olympiabewerbung (15.02.2007)
• Umweltamt überprüft Sachalin-1 (19.01.2007)
• Umweltproteste vor Deutscher Botschaft in Moskau (13.10.2006)
Mitwol hat sich in den letzten Jahren einen Namen bei oft medienwirksam inszenierten Aktionen der Behörden gegen Umweltverstöße gemacht. Dabei ging es sowohl um den angedrohten Abriss von regelwidrig in Wasserschutzgebieten errichteten Prominentendatschen wie auch die Stilllegung von schädlichen Produktionen oder Baustopps für Großprojekte wie das Geschäftsviertel Moskwa-City.

Umweltprobleme oft nur vorgeschobenes Argument?



Im Falle der staatlicherseits erhobenen Vorwürfe wegen Umweltverstößen bei dem internationalen Gasföderungs-Projekt Sachalin-2 führten Mitwols Aktionen zum Einstieg von Gasprom in das Erschließungskonsortium. Danach wurden die angeblichen Umweltprobleme für gelöst erklärt.

Viele Kritiker sehen deshalb hinter den meisten der Mitwol-Aktionen entweder PR-Kampagnen oder sogar eine Form der staatlich sanktionierten Erpressung. Der wortgewandte Beamte selbst beteuert hingegen, immer nur im Dienste der Umwelt aufzutreten. (ld/rufo/St.Petersburg)


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