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Dmitri Liwanow ist derzeit einer der unbeliebtesten Politiker Russlands (Foto: rusplt.ru) |
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Dienstag, 28.05.2013
Aktualisiert 28.05.2013 17:53
Plagiats- und Prüfungsaffäre: Bildungsminister vor dem AusMoskau. Russlands Bildungsminister Dmitri Liwanow droht der Abschuss. Sein Ministerium steht unter Dauerbeschuss. Nun müssen sein Stellvertreter wegen einer Plagiatsaffäre gehen. Zudem gibt es Streit um gefälschte Abiturprüfungen.
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Eigentlich sollte alles besser werden. Vor einem Jahr löste der bis dahin der russischen Öffentlichkeit völlig unbekannte Dmitri Liwanow Andrej Fursenko als Bildungsminister ab. Fursenko, dem die missglückte Bildungsreform in Russland vorgeworfen wird, war einer der unbeliebtesten Minister in der Regierung Putins doch innerhalb eines Jahres hat ihn Liwanow beim Negativ-Image überflügelt.
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Medwedews unbeliebtester Mann
Umfragen nach ist er der schlechteste Minister in der neuen Regierung. Bereits im September erhielt er als einer von drei Ministern eine offizielle Abmahnung von Wladimir Putin und in der Duma fordert selbst die ansonsten handzahme Mehrheit der Kremlpartei Einiges Russland seinen Rücktritt. Dmitri Medwedew musste seinen Minister mit Zähnen und Klauen verteidigen, um ihn zu halten.
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Auch Putin hält noch an dem Physiker fest, doch der Präsident machte bereits klar, dass es nur ein Engagement auf Zeit sei. Die Regierung sei erst ein Jahr im Amt, noch sei es zu früh, Konsequenzen zu ziehen, entgegnete er den Forderungen nach einer Entlassung.
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Plagiatsaffäre bringt Liwanow Feinde
Liwanow hat sich viele Feinde gemacht in seinem ersten Jahr als Minister. Zunächst wurde unter ihm eine beispiellose Plagiatsaffäre losgetreten. Überprüfungen ergaben, dass in der jüngeren Vergangenheit eine riesige Anzahl an Dissertationen in Russland einfach abgeschrieben wurden. Die Zahl der getürkten Doktoren in Russland übersteigt jedes erdenkliche Maß, erklärte dazu auch Medwedew vor einigen Monaten.
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Unter den Opfern dieser Enthüllung war auch der einflussreiche Duma-Abgeordnete Wladimir Burmatow, der sich danach zu einem der härtesten Gegenspieler Liwanows entwickelte und ihm einen Krieg der Plagiate vorwarf.
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Kampf gegen die Akademie der Wissenschaften
Daneben zettelte Liwanow auch einen Kampf gegen die einflussreiche Akademie der Wissenschaften (AdW) an. In einem Interview nannte er die AdW eine ineffiziente und menschenunfreundliche Organisation, die vom Standpunkt der wissenschaftlichen Produktivität aus stagniert.
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Spötter hingegen behaupten, Liwanows Hass auf den Olymp der russischen Wissenschaften beruhe darauf, dass er es seinerzeit selbst nicht geschafft habe, als Akademiker dort aufgenommen zu werden. Positiv wirkt sich dieser Konflikt allerdings weder für die AdW noch für die russische Forschung an sich aus, die in bürokratischer Selbstzerfleischung weiter an Positionen verliert.
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Gefälschte Abiturprüfungen
Nun beschädigt eine weitere Affäre das Bildungsministerium: Am Montag haben in Russland die Abiturprüfungen begonnen mit einem landesweit einheitlichen Russischtest. Das Problem: Die Lösungen kursierten bereits vorher im Internet. Der Skandal war so groß, dass Medwedew drohte, nicht nur die Schuldigen zu bestrafen, sondern auch die Ergebnisse der Prüfungen notfalls völlig zu annullieren.
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Entlassungen gab es inzwischen tatsächlich, allerdings nicht wegen der Prüfungen, sondern wegen der Plagiatsaffäre. Dort hatte das Ministerium zwar anfangs viel Staub aufgewirbelt, aber nach Angaben der Staatsanwaltschaft später keine Schritte unternommen, um diejenigen zu bestrafen, die als Abschreiber entdeckt wurden.
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Sechs Beamte des Ministeriums wurden deshalb nun entlassen, zwei weitere degradiert. Auch Liwanows Vize Igor Fedjukin nahm seinen Hut. "Wegen der in den letzten Monaten entstandenen Lage um das Ministerium habe ich mich entschlossen zurückzutreten", sagte Fedjukin. Er hoffe, dass dadurch der Druck auf seine Kollegen abnehme, fügte er hinzu.
Fedjukin hatte die Anti-Plagiats-Kommission im Ministerium geleitet und galt als Vertrauter des Ministers. Die Einschüsse kommen somit näher für Liwanow. Dessen Posten hatte Medwedew in seiner Rede vor der Duma ja ohnehin generell als ganz oben auf jeder Abschussliste bezeichnet.
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