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Geheimnisse des Telefonierens: nach, aus und in Russland

... ist genauso einfach, wie in Deutschland auch. Man muss nur wissen, wie. Das russische Telefon funktioniert zwar genauso, wie das deutsche (besonders, wenn es Made in Germany ist), trotzdem gibt es aber einige nationale Besonderheiten des Telefonierens, die beachtet werden sollten. Sonst wird’s teuer. Wie Sie billig Ihre künftige Frau in der russischen Provinz oder Ihre in Deutschland zurückgebliebene Familie anrufen können, wie Sie russische Telefonzellen und Hotel-Telefone nutzen können, erfahren Sie hier.

Billig nach Russland

Es gibt mittlerweile zahlreiche Billig-Telefonie-Anbieter in Deutschland, die die Kosten pro Minute auf 6 Cent pro Minute oder noch weniger reduzieren. Die Leitungsqualität leidet zwar darunter, die Freude am Gespräch wächst hingegen eher. Um den für Sie jeweils günstigsten Anbieter zu finden, können Sie unseren nutzen. Vielleicht nützt Ihnen auch unser Verzeichnis der Städtevorwahlen .

Billig aus Russland nach Deutschland

Aus Russland nach Deutschland anzurufen, kann ein sehr teures Vergnügen sein. Besonders wenig empfehlenswert ist ein Anruf mit dem mitgebrachten deutschen Handy oder aus dem Hotelzimmer. Aber auch wenn Sie das eigentlich billige Festnetz in Moskau benutzen, kann es Sie überraschend teuer zu stehen kommen. Die Städtische Moskauer Telefongesellschaft (MGTS) berechnet nämlich die Einheiten pro Minute und fängt schon an zu zählen, wenn Sie die Vorwahl „8“ gewählt haben, um überhaupt auf die internationale Ebene zu kommen. Es gibt aber auch in Russland schon einige Billiganbieter.

Ortsgespräche sind gebührenfrei

Ortsgespräche sind bisher in Russland noch gebührenfrei. Telefonbesitzer zahlen nur eine Monatsgebühr. Ortsgespräche werden nicht berechnet. Die Moskauer Telefongesellschaft MGTS versucht allerdings seit Jahren, Ortsgespräche gebürenpflichtig zu machen. Das scheiterte aber bisher sowohl an technischen Problemen als auch am Widerstand von Organisationen, Gewerbetreibenden und einsamen Rentnern.

Geheimnisse der russischen Vorwahl

Aber schon jetzt läuft bei MGTS und anden Telefongesellschaften der Gebürenzähler an, sowie Sie die „8“ gewählt haben. Die „8“ ist die wichtigste Ziffer auf dem russischen Telefon. Sie entspricht der deutschen „0“ für Ferngespräche. Sie müssen bei einem normalen Festnetztelefon zuerst die „8“ wählen und unbedingt das Freizeichen abwarten, bevor Sie die Ortsnetzvorwahl eingeben können.

Alle Städtevorwahlen, die bis vor Kurzem einer „0“ anfingen, wurden Ende 2005 umgestellt (zum Beispiel lautet die Vorwahl von Moskau jetzt 495 statt bisher 095).

Für einen internationalen Anruf müssen Sie nach der „8“ und dem Freizeichen noch eine „10“ eingeben, bevor Sie die Ländervorwahl (zum Beispiel „49“ für Deutschland) anwählen. Nach der Ländervorwahl geben Sie die deutsche Städtevorwahl ein, lassen aber die „0“ weg. Einige Besonderheiten sind bei der Nutzung von Handys zu beachten.

Bei den russischen Städtevorwahlen sollten Sie ausserdem beachten, dass in manchen Städten nach der Ortsnetzkennzahl auch noch eine „2“ eingefügt werden muss, um Teilnehmer in bestimmten Stadtteilen zu erreichen. Einzelheiten können Sie der Liste der Städtevorwahlen entnehmen.

Übrigens: Telefonbücher wie in Deutschland gibt es in Russland bis heute nicht. Angeboten werden zwar „Gelbe Seiten“. Private Anschlüsse können Sie nur auf CD oder bei uns erfahren: Das Moskauer Telefonverzeichnis-online.

Und wenns doch nicht klappt ?

Aber wundern Sie sich nicht, wenn Sie keinen Anschluss bekommen, obwohl Sie alles richtig gemacht haben. Das kann daran liegen, dass Sie sich nicht in Moskau oder St.Petersburg befinden, sondern irgendwo in einer Provinzstadt, von der aus ganz andere Ortsnetzkennzahlen gelten, als im Rest des grossen Landes. In einem solchen Fall wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihre Nachbarin oder ans Amt.

Gespräche beim Amt bestellen

Gespräche beim Amt bestellen kann aber auch ein Ausweg sein. Sie können dies entweder über die „813“ oder die „815“ (oder andere ortsübliche Nummern, die Sie bei der Hotel-Reception erfragen) tun, oder aber ins nächste Postamt gehen, in dem es eine Fernsprechzentrale (peregoworny punkt) gibt. Dabei sollten Sie beachten, dass Sie manchmal stundenlang auf ein angemeldetes Gespräch warten müssen, wenn Sie vergessen haben, es als Eilgespräch (srotschno) zu machen. Wenn Sie auf der Post ein Gespräch anmelden, müssen Sie vorweg bezahlen. Das können Sie aber beruhigt tun. Überschüssige Rubel werden Ihnen nach dem Gespräch anstandslos zurückgezahlt.

Hoteltelefone

Vor der Nutzung von Hoteltelefonen sei in Russland ebenso gewarnt, wie in Deutschland. Die Rechnung am anderen Morgen kann sehr hoch sein, denn auch viele Hotels in der Provinz haben für Ferngespräche inzwischen eigene Satelliten-Telefonanlagen installiert. Lassen Sie sich also am besten zurückrufen. Und achten Sie darauf, dass es in den meisten Hotels in der Regel keine Telefonzentrale gibt. Sie müssen also direkt Ihre Anschlussnummer durchgeben. Das geht aber naturgemäss nur dann, wenn das Hotel überhaupt Ferngespräche als Service anbietet. In manchen russischen Provinzhotels muss das nicht immer der Fall sein.

Telefonzellen

Telefonzellen sind in der Regel die billigere Alternative zum Handy, haben aber den nicht abzustreitenden Nachteil, dass es sie meist nicht gibt, wenn man sie braucht – oder aber nicht funktionieren.

In Moskau, St.Petersburg oder anderen Millionenstädten sind Telefonzellen in jeder Metrostation zu finden. Sie können sich an den Metro-Kassen auch gleich Telefonmünzen besorgen. Immer weiter breiten sich aber auch in Russland Kartentelefone aus. Achten Sie beim Kauf von Telefonkarten darauf, dass Sie sich vergewissern, dass diese Karten nicht nur im Umfeld von Scheremetjewo akzeptiert werden.

Nicht ärgern ...

Wenn alle Stricke reisen – ärgern Sie sich nicht. Die Menschheit hat sich viele Jahrtausende lang unter den schlimmsten Bedingungen weiterentwickelt, ohne dass es überhaupt Telefone gab.

(rUFO/mig/Zuletzt aktualisiert 01/09)

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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)



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