Petrzela: Russlands Fußballer können viel mehrSt. Petersburg. Für Russland ist die EM in Portugal bekanntlich schon zu Ende. Heute ist die Nationalmannschaft bereits auf dem Rückflug von Faro nach Moskau. Vlastimil Petrzela, der tschechische Trainer des FC Zenit St. Petersburg, gab derweil in einem Interview für die Tageszeitung „Kommersant“ ein paar Gedanken zum russischen Fußball und seinen Akteuren zum Besten.
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Petrzela, seit anderhalb Jahren Cheftrainer in St. Petersburg, ist begeistert von den russischen Spielern: „Hier gibt es sehr gute Spieler, besser als in Tschechien und besser als in Deutschland, wo keiner an Fußball denkt, sondern alle nur laufen und laufen.“ Befragt nach den Gründen für das schlechte Auftreten der Mannschaft bei der Europameisterschaft in Portugal, sagte Petrzela, das russische Potential sei riesig, aber ungenutzt. „Man muss immer mit denselben Spielern arbeiten.. Aber hier gab es drei Spiele, und jedes wurde mit anderer Besetzung abgeleistet.“
Bei vernünftiger Arbeit könnte Russlands Elf stärker sein als die tschechische. Kritik an Nationaltrainer Georgi Jarzew wollte er aber nicht üben. „Ich habe ihn nie gesehen und will ihn nicht kritisieren.“ Selbst würde er die Nationalmannschaft aber nicht übernehmen wollen, denn bei Zenit fühle er sich pudelwohl: „Das ist mein Club, das ist mein Leben“, sagte er.
Ein Abschied von alten Denkmustern könnte dem russischen Fußball auf die Beine helfen. Mit alten Stereotypen und Komplexen müsse aufgeräumt werden. Warum holt Russland sich z. B. keinen Trainer aus dem Ausland? Was in Ungarn, Griechenland und England gut läuft und zum Erfolg führt warum sollte das in Russland nicht auch funktionieren? Petrzela: „Wieso immer die alten Fehler wiederholen? Man sollte es tun, wie in anderen Ländern: Sich am Allerbesten orientieren.“ (sb/.rufo)
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