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Kershik ist Torschützenmeister der Saison 2004. Foto: www.fc-zenit.ru
Kershik ist Torschützenmeister der Saison 2004. Foto: www.fc-zenit.ru

Nur vierter Platz zu Saisonende

St. Petersburg. Trotz eines Klassespiels am Freitag gegen Rotor (5:2) landete Zenit im Endeffekt nur auf dem vierten Tabellenplatz. So furios die Saison angefangen hatte, so kläglich ging sie zu Ende. Nachdem in den letzten sieben Spielen nur acht von möglichen 21 Punkten geholt wurden, war ein anderer Ausgang nicht zu erwarten gewesen. Obwohl, mit ein wenig Glück...

Glück wäre gewesen, wenn Krylja Sowetow sein letztes Spiel gegen Saturn in Ramenskoje verloren hätte. Sie hätten auch unentschieden spielen „dürfen“, damit Zenit auf den Bronzemedaillen-Rang klettert. Aber die Flügelchen gewannen (völlig verdient übrigens) mit 2:1, und Zenits Träume vom UEFA-Cup im nächsten Jahr sind erst einmal geplatzt.

In den UEFA-Cup durch die Hintertür

Ein paar Hintertürchen sind allerdings auch jetzt noch offen. Erstens kann Zenit im Frühjahr den Landespokal gewinnen, zweitens den Intertoto-Wettbewerb, drittens den UEFA-Cup 2004/2005 (vermessen fürwahr, aber theoretisch ist alles möglich!), viertens nachrücken, wenn ZSKA oder Krylja den Landespokal holen und automatisch in den UEFA-Cup rutschen.

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt

In den Herzen der Petersburger Fans herrscht Chaos im Moment, denn einerseits ist es doch äußerst „obidno, dossadno“ (gemein und ungerecht, wie ein alter Schlachtenruf es sagt), was Zenit da einstecken musste zum Schluss. Andererseits haben die Petersburger Kicker eine so spannende Saison hingelegt, dass niemand eigentlich richtig sauer sein kann auf den Club.

Die Iswestija schrieb heute, Zenit hätte sich durch sein sehenswertes und streckenweise packendes Spiel durch die gesamte Saison 2004 eine Menge neuer Fans auch außerhalb von Petersburg geholt. Aber irgendwie hätten sie auch ein wenig den Clown gespielt. Es macht immensen Spaß hinzugucken, aber im Endeffekt kommt wenig dabei heraus.

Kershakow ist Torschützenkönig

„Zenit ist Champion“, der Lieblingsspruch der Fans, muss also noch ein wenig warten. Auf der Habenseite hat der Verein aber wenigstens den Bombardier der Nation – Alexander Kershakow, das Stürmerwunder Nr. 1 von Zenit, beförderte insgesamt 18 Bälle in die gegnerischen Gehäuse und wurde damit Torschützenkönig vor Andrej Karjaka von den Flügelchen aus Samara. Insgesamt hat der junge Angreifer schon mehr als 50 Tore für Zenit geschossen, und das mit 21 Jahren! Something still to come...

Malafejew ist wieder fit

Eine weitere frohe Nachricht zum Saisonschluss ist die erfolgreiche Rückkehr von Torwart Wjatscheslaw Malafejew. Nach seinem wochenlangen Tief nach der 1:7-Niederlage gegen Portugal, bei der er im Tor gestanden hatte, konnte Slawa am Freitag in Wolgograd wieder zu Hochform auflaufen.

Hier gebührt Petrzela ein dickes Dankeschön, denn es war eine sehr weise Entscheidung, Slawa erst mal ruhen und zum Schluss der Saison dann doch wieder auflaufen zu lassen. Perfektes Timing war das, denn es reichte Zenits Keeper Nr. 1 sowohl zum Zusichkommen als auch zum erneuten Beweis der eigenen Fähigkeiten.

Die wird er sehr bald wieder international unter Beweis stellen müssen – schon am Mittwoch spielt die Nationalelf in der WM-Ausscheidung gegen Estland, und Sergej Owtschinnikow von Loko, der sonst die Nr. 1 im russischen Tor ist, hat sich krank gemeldet. Auf Slawa kommt also erneut eine sehr ernste Prüfung zu.

Zwei Mal UEFA-Cup und dann Urlaub

Die Premierliga-Saison ist also zu Ende, aber Zenit hat noch zwei superwichtige Spiele zu absolvieren. Am 25. November kommt Sevilla zu Besuch, und am 2. Dezember geht es dann in Köln gegen Alemannia Aachen. Die Chancen auf das Weiterkommen in der Gruppe H im UEFA-Cup sind nicht schlecht. Alles hängt davon ab, ob die Kicker ihren Frust ob der verpassten Chancen in der Landesmeisterschaft rechtzeitig wegstecken können.

Und danach ist erst einmal Urlaub angesagt. Einen Monat lang können sich die Spieler erholen, und am 4. Januar folgt eine sechstägige leichte, aufbauende Trainingseinheit in Petersburg. Dann geht es nach Frankreich, in die Berge an der Grenze zu Spanien. Dort steht Skitraining bevor, danach geht es ins Tal zum Üben auf den Fußballplätzen von Antibes an der Cote d’Azur.

Darauf folgt ein jäher Wechsel ins Trainingslager nach Oman auf die Arabische Halbinsel. Von da fliegt Zenit für eine Woche ins spanische Marbella, wo ein Turnier steigt, an dem auch Spartak Moskau und Schachtjor aus der Ukraine teilnehmen. Na ja, und Mitte Februar ist als Ausweichvariante eine Trainingseinheit in den Niederlanden geplant. Die möchte Pan Vlastimil aber lieber nicht wahrnehmen – lieber sähe er Zenit im Play-Off des UEFA-Cups, das zeitgleich beginnt... (sb/.rufo)




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