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Wird am letzten Tag der Butterwoche verbrannt
Wird am letzten Tag der Butterwoche verbrannt

Was ist die Masleniza?

Moskau. Wer glaubt, die Russen würden während der Masleniza-Woche einfach nur sinnlos Massen von Pfannkuchen aufessen, irrt sich. Hinter dem Rummel um die russische Version des Karneval steckt eine Jahrhunderte alte Tradition. Bis ins 14. Jahrhundert hinein feierte man in Russland im März sogar das Neujahrsfest. Die Masleniza selbst ist aber noch viel älter. In vorchristlichen Zeiten war das Fest dem astronomischen Frühlingsbeginn gewidmet. Die heidnischen Slawen feierten mit dem nahenden Ende des Winters den für Viehzucht und Ackerbau zuständigen Gott Weless.

In der Tat gehören Pfannkuchen während der Masleniza-Woche auf jeden russischen Küchentisch. Im alten Russland waren die Köche allerdings oft phantasievoller als heute. Außer den gewöhnlichen Mehlpfannkuchen war es durchaus auch üblich, Buchweizen- oder Kürbispfannkuchen zu backen.

In alten Zeiten verlief die Masleniza nach einem strengen Reglement. Am ersten Tag der „Butterwoche“ wurden traditionell auch die Armen mitversorgt. Der erste Pfannkuchen sollte stets an die Bettler gehen. Die Masleniza-Strohpuppe wurde auf einem Hügel in der Stadt so aufgestellt, dass sie nicht sehen konnte, aus welcher Richtung der Frühling kommen würde. Am zweiten Tag der Masleniza gehörte die Welt ganz den unverheirateten Männern. Sie zogen durch die Gegend, konnten mit allen Frauen flirten und sich ihre zukünftige Braut suchen.

Wesentlich ernster sollte es am Mittwoch zugehen. Am dritten Tag der Butterwoche besuchten verheiratete Männer, die es mit den russischen Gebräuchen ernst nahmen, ihre Schwiegermütter, um sich von ihnen mit Pfannkuchen bewirten zu lassen. Am Donnerstag feierten alle zusammen das bevorstehende Winterende. Auf Volksfesten prügelte man sich zum Spaß die Seele rein. Einen Tag später erwiderten die Schwiegermütter den Besuch vom Mittwoch und ließen sich selbst Pfannkuchen auftischen.

Am vorletzten Masleniza-Tag mussten junge Frauen ihre gesamte Verwandschaft verköstigen. Die überzeugte sich bei der Gelegenheit davon, ob die Braut auch eine gute Hausfrau werden würde. Am Sonntag schließlich wurde der Winter endgültig aus Russland fortgejagt und die Masleniza-Strohpuppe verbrannt. Ein letztes Mal vor Ostern durften die Russen sich einen Wodka genehmigen. Abends besuchte man Freunde und Bekannte und bat sich gegenseitig um Verzeihung. Die Fastenzeit sollte schließlich mit reinem Herzen beginnen.

(kp/.rufo)

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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)



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