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Einiges Russland liegt in den Umfragen meilenweit vorn. Foto: newsru.com
Einiges Russland liegt in den Umfragen meilenweit vorn. Foto: newsru.com

Duma-Wahl: Letzte Umfrage mit Widersprüchen

Moskau. Am Montag nutzten die russischen Umfrage-Institute ein letztes Mal vor der Duma-Wahl die Möglichkeit, das Volk zu befragen. Bis zum Abend des 2. Dezember dürfen keine Ergebnisse mehr veröffentlicht werden.

Die Ergebnisse der verschiedenen Demoskopie-Institute sind äußerst widersprüchlich. Laut der letzten Umfrage von WZIOM kommt nur die Kreml-Partei „Einiges Russland“ über die Sieben-Prozent-Hürde, FOM sieht dagegen vier Parteien im neuen russischen Parlament.

Das unabhängige Levada-Zentr kommt nach der gestrigen Abschlussumfrage zu dem Schluss, dass nur 45 Prozent der Bevölkerung der Staatsduma zutrauen, die Interessen der Gesellschaft zu vertreten. 34 Prozent halten sie für unfähig, diese Aufgabe zu bewältigen, 21 Prozent waren sich unsicher bei der Antwort auf diese Frage.

Einiges Russland genießt Vorteile?

Laut Levada-Zentr glauben 40 Prozent der Wähler, dass die Kreml-nahen Parteien von der Wahlkommission bevorzugt werden. Dabei gaben 27 Prozent an, die Putin-Partei „Einiges Russland“ hätte immense Vorteile bei der Durchführung ihres Wahlkampfs. Nur 20 Prozent sehen eine Chancengleichheit für alle.

Bei Russland-Aktuell
• Opposition in Russland – Ideenlos und chancenlos (23.11.2007)
• Umfrage: Alle ER-Konkurrenten unter 7-Prozent-Hürde (21.11.2007)
• Auch russische Präsidenten-Wahl ohne OSZE-Beobachter? (20.11.2007)
Levada sieht eine Dreiviertelmehrheit für „Einiges Russland“. Die Kommunisten könnten mit 14 Prozent der Stimmen rechnen. Etwa 15 Prozent der Befragten hätten sich noch für keine Partei entschieden und stünden der Putin-Partei eher kritisch gegenüber. Gerade sie seien das Potential, noch etwas Spannung in diese Wahl zu bringen.

WZIOM widerspricht den eigenen Umfrageergebnissen

Experten des offiziösen Instituts WZIOM stellen allerdings die eigenen Umfrageergebnisse sofort wieder in Frage. Trotz der annoncierten 55,6 Prozent für „Einiges Russland“ sehen sie vier Parteien in der Duma.

Auf Putins Partei würden demnach 62,1 Prozent der Stimmen entfallen, gefolgt von der KPRF mit 12,2 Prozent. Die LDPR um Wladimir Schirinowski käme auf acht Prozent und „Gerechtes Russland“ auf sieben.

Jabloko und SPS blieben außen vor. Die Wahlbeteiligung würde bei 55 Prozent liegen. Zu ganz ähnlichen Ergebnissen bei der prozentuellen Verteilung der Stimmen kommt auch das Demoskopie-Institut FOM.

Eine Wahl ohne große Fragezeichen

Spannend wird bei dieser Wahl wohl nur werden, wie viel Prozent im Endeffekt auf „Einiges Russland“ entfallen und wie viele Parteien die Hürde schaffen. Eine zweite wird es auf jeden Fall sein, egal wie viele Stimmen sie bekommt, denn die russische Verfassung verbietet „kasachische Zustände“ mit nur einer Partei im Parlament.

(sb/.rufo/St. Petersburg)


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Tula stimmt für Putin, steht auf dem Wahlplakat. Die Duma-Wahlen wurden vom Kreml zum Referendum über Putin umfunktioniert (Foto: Ballin/.rufo)
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