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Der Yachtclub von Sewerobaikalsk. (Foto: fordak.ru) |
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Severobaikalsk BAM-Geist in unberührter NaturWo sich heute eine Kleinstadt an die Uferhänge des Baikals schmiegt, war vor 30 Jahren noch nichts als Taiga. Doch für das gigantische Bahnprojekt BAM (Baikal-Amur-Magistrale) brauchte es Arbeiter und für die Arbeiter eine Stadt.
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Anreise |
Sewerobaikalsk liegt an der BAM und ist von Krasnojarsk (etwa 32 Stunden) wie auch von Irkutsk (40 Stunden) mit dem Zug erreichbar. Auch von Moskau gibt es Direktverbindungen (ca. 4 Tage). Zudem fährt in den Sommermonaten (Ende Mai bis Ende September) zweimal pro Woche ein Tragflügelboot von Irkutsk nach Severobaikalsk und zurück. Die Fahrt dauert zehn Stunden und ist eine Attraktion für sich, weil man den Baikalsee in seiner ganzen Länge durchquert. Karten für das Boot (2003: 990 Rubel) bekommt man in Irkutsk am Raketa-Terminal\" im Stadtteil Solnetschny. |
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Heute präsentiert sich das 30.000-Seelen-Städtchen Sewerobaikalsk als putziger Geheimtipp für Sowjetnostalgiker und für Liebhaber wirklich unberührter Natur. Der zaghafte Tourismus vor Ort lebt von der spektakulären Landschaft, heißen Quellen und einem kleinen Skigebiet.
Nach zehn Stunden taucht plötzlich eine Stadt auf: Wer mit dem Tragflügelboot «Raketa» von Irkutsk nach Sewerobaikalsk fährt, sieht 600 Kilometer lang nur die mal kargen, mal bewaldeten Uferhügel des Baikals. Gelegentlich ziehen ein paar Holzhütten vorbei. Doch ganz im Norden des Riesensees steht eine Stadt: Sewerobaikalsk.
Tausende von jungen Sowjetbürgern haben dieses Stück Zivilisation in den 70er Jahren der Taiga abgerungen. Die Freiwilligen waren gekommen, um einen Schienenstrang bis an den Pazifik zu bauen: die BAM.
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Unterkunft und Ausflüge |
Das wohl modernste Hotel der Stadt steht unmittelbar neben dem Bahnhof. Es ist ein großes, neues Kur-Hotel und gehört den Russischen Eisenbahnen. Wenn es Platz gibt, können auch ausländische Individualtouristen dort unterkommen. Sonst gilt: Die Sewerobaikalsker sind sehr auskunftsfreudig. Wer im Ort herumfragt, kommt schnell zur richtigen Information. Ewgeni Rodionow ([email protected]) kann Ausflüge zum Frolicha-See und in andere Gegenden rund um Sewerobaikalsk organisieren.
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Die kommunistischen Auftraggeber für das Mega-Projekt sitzen schon lange nicht mehr im Kreml. Aber die Bahn ist noch da, die Stadt auch und mit ihr viele Menschen, die sie einst gebaut haben.
Sewerobaikalsk ist ein Kind der BAM und seine Bewohner tragen bis heute den Pioniergeist der Gründerjahre in sich. Das Städtchen besteht im Wesentlichen aus Plattenbauten, einer Hafenanlage und einem Bahnhof.
Das alles ist «selbst gebaut» und das ist Grund genug für die Einwohner, stolz zu sein auf ihre Stadt: «Meine Eltern sind als junge Leute von Sotschi am Schwarzen Meer hierher gekommen und haben geholfen, Sewerobaikalsk zu bauen», erzählt etwa die 35-jährige Oxana. «Und heute ist dieses Städtchen am Nordufer des Baikals die Heimat unserer Familie. Ich könnte mir nicht vorstellen, woanders zu wohnen», fügt sie hinzu.
Abdulla, der ursprünglich aus Aserbaidschan stammt, hat sogar noch selber Hand angelegt: «Wir waren jung und voller Enthusiasmus, als wir hierher kamen. Es war eine wunderbare Zeit», sagt er mit leuchtenden Augen. Der Kaukasier fühlt sich auch heute noch wohl in Sibirien. Zurück in den Süden möchte er nicht.
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Von seinen freundlichen Bewohnern einmal abgesehen, hat Sewerobaikalsk selbst keine Sehenswürdigkeiten. Doch die Stadt eignet sich hervorragend als Basis für Exkursionen in die sibirische Wildnis und an den Baikalsee. Vor Ort lassen sich verschiedene Trekking-Touren organisieren. Ein beliebtes Ziel ist der Frolicha-See, der etwa 40 Schiffskilometer und einige Stunden zu Fuß entfernt in einer idyllischen Gebirgslandschaft liegt.
Rund um Sewerobaikalsk gibt es zudem diverse heiße Quellen, in denen gebadet werden kann. Gut erreichbar sind die Solnetschnaja"-Quellen. Täglich machen mehrere Vorortszüge die rund einstündige Reise dahin. In der Gegend gibt es sogar ein kleines Skigebiet.
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Landschaftlich atemberaubend ist die Fahrt von Sewerobaikalsk ins Fischerdorf Baikalskoe. Die Straße führt am Baikalsee entlang durch eine idyllische Taigalandschaft. Immer wieder eröffnet sich unterwegs ein wunderbarer Ausblick auf Buchten mit Sandstränden, an denen sich im Sommer die Sewerobaikalsker zum Zelten treffen.
(dan/.rufo)
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Räucherfisch-Verkäufer in Listwjanka am Baikalsee hoffen auf gute Geschäfte mit den Wochenend-Ausflüglern (Foto: Packeiser/.rufo)
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