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Tschernobyl ist kein Ausflugsziel, meint die ukrainische Staatsanwaltschaft (Foto: pripyat.com)
Tschernobyl ist kein Ausflugsziel, meint die ukrainische Staatsanwaltschaft (Foto: pripyat.com)
Dienstag, 28.06.2011

Ukraine stoppt Tschernobyl-Reisen für Touristen

Kiew. Die Sightseeing-Touren in das nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl verstrahlte Gebiet sind vorerst gestoppt. Ein Gericht prüft auf Betreiben der Staatsanwaltschaft derzeit die Zulässigkeit der Reisen in die Sperrzone.

Wie der Tourismusanbieter Arseni Finberg in Kiew gegenüber dpa erklärte, hat die Generalstaatsanwaltschaft Protest eingelegt gegen die Entscheidung des ukrainischen Zivilschutzministeriums, die 30-Kilometer-Sperrzone für den Massentourismus zu öffnen.

Die Trips in das seit 25 Jahren atomar verseuchte Gebiet sollten auch den Gästen der Fußball-Europameisterschaft 2012 angeboten werden.

Ein bis zwei Monate Pause erwartet


Nach Einschätzung Finbergs wird in ein bis zwei Monaten klar sein, ob die bewachte Zone wieder für Touristen geöffnet wird. „Ein generelles Verbot der Reisen wird es nicht geben. Das Geschäft mit dem Tschernobyl-Tourismus bringt einfach zu viel Geld“, meinte er.

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• Kiew und Lemberg hoffen auf die Fußball-EM 2012 (07.06.2011)
• 25 Jahre Tschernobyl: Ein Chef-Liquidator erzählt (22.04.2011)
• Flüchtlinge aus Tschernobyl – 25 Jahre nach dem GAU (19.04.2011)
• Katastrophen-Tourismus boomt rund um Tschernobyl (18.04.2011)
• Ukraine bietet Kurzurlaube in Tschernobyl an (21.12.2010)
Das Zivilschutzministerium hält nach offiziellen Angaben an seiner Entscheidung fest, den Atom-Tourismus zu erlauben. Die Genehmigung sei in Absprache mit dem Geheimdienst, dem Gesundheitsministerium und anderen Sicherheitsbehörden getroffen worden. Doch das letzte Wort hat jetzt das Gericht.

Professionelle Besuche weiterhin erlaubt


Technische Besuche etwa von Wissenschaftlern und Journalisten sind weiterhin erlaubt. Zudem leben und arbeiten in der Zone tausende Menschen.

Der Ort, von dem Tod und schwere Krankheiten für zehntausende Menschen ausgingen, war zu Jahresbeginn für den Tourismus freigegeben worden – da schon länger eine große Nachfrage nach Besichtigungs-Touren in die Sperrzone bestand.

Die Explosion des Reaktors 4 des ukrainischen Kernkraftwerks am 26. April 1986 war bis zur Kraftwerkskatastrophe von Fukushima in diesem Jahr das mit Abstand folgenschwerste Unglück bei der friedlichen Nutzung der Atomenergie.

(dpa)


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