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Keine Sorge - Zumindest der Souvenirhändler wird Sie verstehen, auch wenn Sie kein Wort Russisch sprechen (Foto: Mrozek/.rufo) |
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Donnerstag, 06.05.2004
Touristen ohne Kyrillisch-Kenntnisse verloren?Moskau. Touristen, die es zum ersten Mal nach Moskau verschlägt, fühlen sich häufig in ihre frühe Kinderzeit versetzt. Nicht nur, dass alle Leute eine fremde Sprache sprechen, auch Straßenschilder und Wegweiser sind für Ausländer meist nur bedingt hilfreich. Das ist schwierig hier, meint ein älterer Herr aus Chile, der mit seiner Frau in der Nähe des Roten Platzes spazieren geht. Wir verstehen nicht einmal die Buchstaben und haben ein echtes Problem damit.
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Eigentlich müssten die Russen mit ihrem Fremdsprachen-Wissen brillieren. Denn mindestens eine Sprache ist Pflichtfach für alle Schüler und alle Hochschul-Studenten. Doch zu Sowjetzeiten waren jegliche Kontakte zu Ausländern unerwünscht solange sie nicht den Segen der kompetenten Behörden hatten. Daher paukten Schüler und Studenten zwar fleißig Vokabeln und konnten Fachliteratur und Gedichte übersetzen, aber oft nicht einmal einfach Gespräche führen.
Die meisten können gar kein Englisch, haben die beiden Österreicherinnen Simone und Lili, die sich die Wachablösung am Grabmahl des Unbekannten Soldaten ansehen. Aber ansonsten, wenn man nett lächelt, vielleicht hilft einem jemand, wenn man Glück hat.
Mit vielen jüngeren Russen könne man sich inzwischen ausreichend gut auf Englisch verständigen, meint dagegen Grit Karsten-Rembold vom deutschen Reiseunternehmen Vostok Reisen. Ärgerlich sei die fehlende zweisprachige Beschilderung in der Metro, denn Stationennamen in lateinischen Buchstaben gibt es nur auf den Linienplänen in den Waggons. Wenn man schon eingestiegen ist, ist es aber oft schon zu spät.
Wenn Passanten den Touristen in gebrochenem Englisch in die falsche Richtung schicken oder auch nur teilsnahmslos mit den Schultern zucken, ist das übrigens keineswegs ein Ausdruck von Ausländerfeindlichkeit. Mangelnde Ortskenntnis ist vielmehr ein Beleg dafür, dass ein erheblicher Teil der Moskauer in der Hoffnung auf die große Karriere oder ein bescheidenes Auskommen selbst erst vor kurzem aus der Provinz in die Hauptstadt gezogen ist. Viele kennen Moskau daher nicht besser, als die hilfesuchenden Touristen.
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Die Aufseherinnen in der Metro, die darauf achten, dass niemand die unendlich langen Rolltreppen herunterpurzelt, kennen zwar meist den Weg, weigern sich bis heute aus Prinzip, auf Fragen zu antworten. An den meisten Aufseherhäuschen klebt eine entsprechende Warnung. Nur in kyrillischen Buchstaben, versteht sich.
(kp/.rufo)
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